Deutschland

SPD: Es geht nun auch um die Zukunft der Regierung

Walter-Borjans (67) will SPD-Chef werden.
Walter-Borjans (67) will SPD-Chef werden.(c) imago images/Metodi Popow (M. Popow, via www.imago-images.d)
  • Drucken

Scholz gegen Walter-Borjans, den „Anti-Scholz“: Der kriselnden deutschen Sozialdemokratie steht ein „Richtungswahlkampf“ um den Parteivorsitz bevor, an dessen Ende auch die Regierung wackeln könnte.

Berlin. Olaf Scholz hat im Wahlkampf um den SPD-Vorsitz alles stoisch ertragen: die Spitzen der Mitbewerber, die sich auf den Regionalkonferenzen fast alle auf ihn, das Gesicht der Regierung, eingeschossen hatten. Den nur verhaltenen Applaus der Mitglieder, wenn er etwas spröde seinen pragmatischen Politikzugang vortrug. Die bösen Fragen aus dem Publikum, die darauf zielten, wieso gerade er die SPD aus der Krise führen wolle, obwohl er schon lang zu jener Führungsriege zähle, die der Partei diese Krise erst eingebrockt habe.

Scholz hielt den Gegenwind aus. Der Vizekanzler und seine Partnerin, die völlig unbekannte Brandenburgerin Klara Geywitz, haben es in die Stichwahl um den seit Juni vakanten SPD-Vorsitz geschafft. 22,68 Prozent der Genossen votierten in der ersten Urwahl seit 1993 für das Duo – Platz eins. „Ich bin erleichtert“, sagte Scholz, als in der SPD-Zentrale das Verdikt der 425.000 Mitglieder verkündet wurde.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Leitartikel

Die Leiden der „alten Tante“ SPD

Deutschlands Sozialdemokraten erhoffen sich vom Ende der Ära Merkel und der GroKo ein Ende ihrer Misere. Einziger Hoffnungsschimmer: Grün-Rot-Rot.
Bodo Ramelow
Thüringen-Wahl

Triumph der Randparteien, Desaster für die CDU

Die Linke gewinnt erstmals eine Landtagswahl. Auch die AfD verdoppelt sich und überholt die CDU. Das Bundesland könnte nun fast unregierbar werden, falls niemand über seinen Schatten springt.
Thüringens CDU-Chef Mike Mohring kritisiert die Große Koalition: „Wir müssen raus aus dieser Selbstbeschäftigung.“
„Presse“-Interview

„Falscher Umgang mit AfD-Wählern“

CDU-Präsidiumsmitglied und Thüringen-Spitzenkandidat Mike Mohring kritisiert den „moralischen Ton“ in deutschen Debatten – und seine eigene Partei.
Die Kandidatenpaare für die Stichwahl: Scholz/Geywitz (links) sowie Walter-Borjans/Esken
Stichwahl

Scholz oder Anti-Scholz wird der neue SPD-Chef

Der Vizekanzler schafft es in die Stichwahl um den SPD-Vorsitz. Es kommt zum Showdown mit Norbert Walter-Borjans vom linken Flügel. Ausgang: offen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.