Der Autor David Krems
Neues Buch

David Krems über das Leben als Asylwerber

„Flüchtlinge haben ergreifende Schicksale“, sagt Autor David Krems. Sein Asylant Bumble lebt im Laufen.

Er läuft und läuft und läuft – um sein Leben. Bumble, Asylwerber in Wien, gebürtig aus einem zentralafrikanischen Land, in dem Bürgerkrieg herrscht. Was sollte er hier auch sonst tun als laufen? Im Flüchtlingsheim sitzen und auf seinen Bescheid warten? Das macht er seit über einem Jahr. Er hat nicht das Glück eines Eliud Kipchoge, für dessen Weltrekordversuch, die Marathonstrecke unter zwei Stunden zu laufen, sogar der Straßenbelag der Hauptallee erneuert wurde. Er muss beim echten Wien-Marathon mitlaufen. Aber nicht im Pulk, sondern mit den Spitzenläufern. Lange Zeit hält er locker mit den zwei besten Läufern mit. Kaum jemandem fällt auf, dass ein völlig Unbekannter in der Spitzengruppe ist. Nur der Medienmensch Walter wittert die Sensation, ruft den ehemaligen Schulkollegen Fabian an und gibt ihm den Auftrag, der Sache nachzugehen. Drei der vier Hauptfiguren im Roman „Fast ein Wunder“ haben somit bereits in der ersten Szene ihren Auftritt.

Es beginnt die mühsame Suche des verkrachten Reporters Fabian nach Bumble. Dessen Geschichte und die Rolle von Boulevardzeitungen verknüpft der 1977 geborene Wiener David Krems zu einem Roman, der aktueller nicht sein könnte. „Nein“, sagt der Autor, „ich habe kein reales Vorbild für Bumble kennengelernt.“ Aber er habe recherchiert. David Krems hat sich mit Leuten aus Flüchtlingsbetreuungseinrichtungen getroffen, mit Behörden telefoniert und vor allem verfolgt, wie die „Krawallblätter“ über Asylsuchende berichten.

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