Ärzte, Pfleger und Angestellte von Spitälern wurden befragt, ob sie sich im eigenen Spital behandeln lassen würden. Das Ergebnis ist gerade für die öffentlichen Spitäler ernüchternd. Ein zentraler Grund ist der Personalmangel.
Wien. Niemand hat einen derart guten Einblick in den Spitalsbetrieb wie die Ärzte, Pfleger und Angestellten, die dort arbeiten. Sie sind täglich damit konfrontiert, was in den Spitälern schiefläuft, wo die Probleme liegen und sehen auch, was verbessert werden kann. Daher wird seit 2014 jährlich der imh Krankenhaus-Vertrauensindex österreichweit erhoben. Heuer zeigt diese Erhebung, die der „Presse“ exklusiv vorliegt, einen besorgniserregenden Trend auf, der die öffentlichen Spitäler betrifft.
1 Was sind die Kernpunkte der Befragung von Spitalspersonal?
Innerhalb eines Jahres ist das Vertrauen von Ärzten, Pflegern und Angestellten in die öffentlichen Spitäler markant gesunken. Konkret antworteten dort im Vorjahr 60 Prozent mit einem uneingeschränkten Ja auf die Frage, ob sie sich im eigenen Spital behandeln lassen würden. Heuer ist diese Zahl signifikant auf 54 Prozent gesunken – was einem Minus von sechs Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die negative Stimmung betrifft ausschließlich die öffentlichen Spitäler. Bei Angestellten von Ordens- und Privatspitälern ist die Bewertung dagegen deutlich gestiegen. Bei den Angestellten von Ordensspitälern auf 73 Prozent (plus fünf Prozentpunkte), bei jenen der Privatspitäler sogar auf 86 Prozent (plus zwölf Prozentpunkte).