Protestwelle

Irans Führung setzt auf Härte

Straßenschlachten in Teheran. Bei den Protesten in Irans Hauptstadt gehen Autos in Flammen auf. Die Sicherheitskräfte des Regimes schießen auf Demonstranten.
Straßenschlachten in Teheran. Bei den Protesten in Irans Hauptstadt gehen Autos in Flammen auf. Die Sicherheitskräfte des Regimes schießen auf Demonstranten.APA/AFP
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Nach den Unruhen ist vor den Unruhen, prophezeien Experten. Das Regime in Teheran aber feiert den Sieg über die Demonstranten – auch wenn seine Legitimität gelitten hat.

Istanbul/Teheran. Brennende Banken und Tankstellen, Tausende Demonstranten auf den Straßen, Schüsse der Sicherheitskräfte und ein Internet-Blackout: Nach der drastischen Erhöhung der Benzinpreise im Iran vergangene Woche ist das Land in Aufruhr. Polizei und regierungstreue Milizionäre gingen in allen Teilen der Islamischen Republik brutal gegen Demonstranten vor und töteten nach einer Zählung von Amnesty International bis zu 200 Menschen.

Das Regime in Teheran erklärte am Mittwoch, der Aufstand sei niedergeschlagen worden, es sprach von einem Sieg über eine angebliche „Verschwörung“ von Feinden des Iran. Doch das brutale Vorgehen gegen Normalbürger, denen wegen der Wirtschaftskrise das Wasser bis zum Hals steht, hat die Legitimität der regierenden Eliten stark erschüttert. Bis zur nächsten Protestwelle sei es nur eine Frage der Zeit, sagen Experten.

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