Finanzen

FPÖ reicht Rechenschaftsbericht für 2018 nach

Rechnungshof
Rechnungshof (c) Clemens Fabry, Presse
  • Drucken

Weil ein Wirtschaftsprüfer als Folge der Spesenaffäre um Ex-Parteichef Strache mit einer Sonderprüfung beauftragt worden war, hatte sich der Bericht deutlich verzögert.

Die FPÖ hat ihren Rechenschaftsbericht für das Jahr 2018 abgegeben. Als letzte der Parlamentsparteien übermittelten die Freiheitlichen ihre Daten zu den Parteifinanzen am Montag an den Rechnungshof. Weil ein Wirtschaftsprüfer als Folge der Spesenaffäre um Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache mit einer Sonderprüfung beauftragt worden war, hatte sich der Bericht deutlich verzögert.

Dem Parteiengesetz zufolge müssen die Rechenschaftsberichte bis zum 30. September des Folgejahres an den Rechnungshof übermittelt werden. Sollte das nicht möglich sein, ist eine einmalige vierwöchige Nachfrist möglich. Diese Nachfrist konnte die FPÖ erneut nicht einhalten, weil die FPÖ-Landesorganisation Wien einen Wirtschaftsprüfer mit einer Sonderprüfung der Abrechnungen von Straches Spesen beauftragt hatte. Im September war kurz vor der Nationalratswahl bekannt geworden, dass Strache einen Spesenrahmen von bis zu 10.000 Euro monatlich hatte und ihm die Wiener Landespartei auch einen Mietzuschuss von 2500 Euro monatlich gewährte. "Dieses Ergebnis musste man abwarten", hieß es am Montag von der FPÖ.

Eine weitere Fristverlängerung des Rechnungshofes hatte es allerdings nicht mehr gegeben. Das sei gesetzlich nicht vorgesehen, sagte Rechnungshof-Sprecher Christian Neuwirth am Montag. Nun sei der Bericht allerdings eingetroffen, er werde umgehend bearbeitet, hieß es weiter.

Laut FPÖ-Bundesfinanzreferent Hubert Fuchs gehe aus dem Rechenschaftsbericht der Freiheitlichen "klar hervor, dass es keine finanziellen Unregelmäßigkeiten gegeben habe". In einer Aussendung betonte Fuchs außerdem, dass die FPÖ "um äußerste Transparenz" bemüht sei.

SPÖ, Grüne und Neos hatten ihre Rechenschaftsberichte für das Jahr 2018 zeitgerecht beim Rechnungshof abgeliefert. Die ÖVP nutze die vierwöchige Nachfrist, um den Finanzbericht abzugeben.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

REGIERUNGSKLAUSUR: LOeGER / FUCHS
Parteifinanzen

FPÖ bleibt Rechenschaftsbericht schuldig

Die Frist für den Bericht über die Parteifinanzen im Jahr 2018 ist endgültig abgelaufen. Die FPÖ wartet auf eine Prüfung der Wiener Partei wegen der Spesenaffäre. Sanktionsmöglichkeit hat der Rechnungshof keine.
Heinz-Christian Straches Facebook-Seite.
Meta-Nachrichten

Rechnungshof zweifelt noch an FPÖ

Wurden alle Leistungen von Vereinen korrekt gemeldet? Der Rechnungshof bleibt skeptisch. Und kritisiert die Nutzung von Heinz-Christian Straches Facebook-Seite.
Facebookseite von Strache
Meta-Nachrichten

Straches Facebook-Seite: Rechnungshof ortet unzulässige Spende

Die FPÖ hat 2017 die Wahlkampfkostengrenze um mehr als 3,7 Millionen Euro überschritten. Auch das damalige Impressum der Facebook-Seite des Ex-FPÖ-Chefs machte die Prüfer stutzig.
Screenshot von der Spendenmeldeseite des Rechnungshofes
Meta-Nachrichten

Wahlkampf: Neos, Grüne und "Wandel" haben Spenden gemeldet

Die ÖVP will im Wahlkampf auf Spenden verzichten, schließt aber nicht aus, dass ihre Ortsgruppen schon jetzt „eine Summe lukriert haben, die in Richtung der Hälfte der erlaubten Spendenobergrenze geht“.
Norbert Hofer
Meta-Nachrichten

FPÖ will "unterstützende Mitglieder" streichen

Derzeit hat die Partei zwar kein unterstützendes Mitglied, man wolle aber „ein Zeichen gegen die Umgehung des Parteiengesetzes setzen".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.