Kolumne. Sie war gut ausgebildet, engagiert & dynamisch. Gewesen. Nach einem Burn-out kümmerte sie sich um Genesung, Haushalt und Kinder. Viele Jahre lang.
Sie tat nicht nichts. Das zu sagen wäre unfair. Immer wieder kamen „Projekte“ daher, obwohl die, das muss man sagen, immer unqualifizierter wurden. Am Ende jobbte sie stundenweise in einem Cafe.
Ihr Mann brachte das Geld heim. Unübersehbar, dass er unter der Last stöhnte, Kredit, Wohnungsumbau, Schulkosten… ohne ihr früheres Einkommen ging es sich jeden Monat gerade so aus.
Eines Samstags, da waren die Kinder schon größer, eröffnete er ihr, er wolle so nicht weitermachen. Er war müde, er hasste seinen Job, es hielt ihn auch nichts mehr in seiner Ehe. Es war keine andere Frau im Spiel, nur Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation. Er wollte raus.
Erst da wurde ihr klar, dass die Wohnung auf ihn lief. Dass er ihr, wenn er seinen Job hinschmiss, keine Alimente zahlen konnte. Und dass ihr Wert am Arbeitsmarkt gegen Null tendierte.
Warum das ein „Führungsfehler“ ist? Weil auch die Führung des eigenen Lebens etwas mit Management zu tun hat. Und weil ein Burn-out nicht die Ausrede für alles sein darf.
Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Fehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen und Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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