Die 25. Weltklimakonferenz in Madrid droht, in einem politischen Fiasko zu enden. Brasilien und Australien blockieren einen ernsthaften Kompromiss. China und Indien zieren sich, ihre nationalen Ziele nachzuschärfen. Die Abschlusserklärung wurde in der Nacht immer weiter nach hinten verschoben.
Wien/Madrid. Im Jahr eins nach Greta Thunberg standen die Politiker auf der 25. Weltklimakonferenz (COP25) in Madrid unter so großer Beobachtung wie selten zuvor. Bis zum geplanten Ende des zweiwöchigen Gipfeltreffens am Freitagabend konnten sie die Erwartungen der Öffentlichkeit nicht erfüllen. Das Abschluss-Plenum wurde in der Nacht immer weiter nach hinten verschoben. Bis zuletzt torpedierten Staaten wie Brasilien, Saudiarabien und Australien eine Abschlusserklärung, die den Pariser Klimavertrag nicht komplett verwässern würde. Verhandler rechnen damit, dass sich die Konferenz noch ein, zwei Tage länger ziehen werde als geplant. Und selbst dann sei kein gutes Ergebnis garantiert.
Dabei stehen die Staaten (mit Ausnahme der USA) weiterhin zu den Zielen aus Paris, die Erwärmung der Erde bis 2100 auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Gestritten wird darüber, wie genau (und wie ernsthaft) das angegangen werden soll.