Der wiedergewählte Premier plant nach eigenen Angaben einen radikalen politischen Umbau. Zudem will er den Norden Englands mit Infrastrukturausgaben ködern. In Schottland macht man aber gegen Johnson mobil und droht mit einem neuen Unabhängigkeitsreferendum.
London. Der britische Premierminister Boris Johnson will den Schwung seines Wahltriumphs rasch in Taten umsetzen. Bevor er die Queen am Donnerstag seine Regierungserklärung im Parlament verlesen lassen wird, wurden am Wochenende schon weitreichende Vorhaben bekannt: „Es wird eine Menge Veränderungen geben“, hieß es aus Regierungskreisen. „Wir müssen die Menschen und die Strukturen wachrütteln.“
In einem ersten Schritt will Johnson demnach nicht nur die im Wahlkampf versprochenen Ausgabenerhöhungen für das Gesundheitswesen verbindlich festschreiben. In der Regierungserklärung sollen auch 78 Milliarden Pfund für Infrastrukturausgaben im Norden Englands zugesagt werden. Hier hatte Johnson mit der Eroberung traditioneller Labour-Hochburgen den Grundstein für seine Mehrheit von 80 Mandaten gelegt.