Die Universität Wien prescht mit neuen Richtlinien über geschlechtergerechten Sprachgebrauch vor. Der Asterisk sei Mittel der Wahl, um Diversität auszudrücken.
„Um die Realität geschlechtlicher Vielfalt sprachlich sichtbar zu machen, sollte mit Sternchen * gegendert werden.“ Mit diesem Appell lässt das Rektorat der Universität Wien in seinem jüngsten Newsletter aufhorchen. Unterstrich, Binnen-I oder binäre Formulierungen wie „Studentinnen und Studenten“ sind passé. Statt dessen gibt die Führung der Uni als Leitlinie für die Administration vor, „Formulierungen zu wählen, die respektieren, dass manche Menschen weder ,weiblich‘ noch ,männlich‘ sind, und die die Gleichstellung sprachlich zum Ausdruck bringen“.
Das Rektorat weiter: „Als Mittel zum Ausdruck der Geschlechterdiversität dient, soweit auf unterschiedliche Geschlechter Bezug genommen wird, insbesondere auch der sogenannte Genderstern *.“ Websites und Dokumente der Uni würden sukzessive angepasst.
Drittes Geschlecht als Anstoß
Als Hintergrund seines Vorstoßes zum geschlechterinklusiven Sprachgebrauch gibt das Rektorat eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs an. Das Höchstgericht hatte Mitte 2018 zu Gunsten eines dritten Geschlechts entschieden: Personen, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen, haben Anspruch auf eine eigene Geschlechtsbezeichnung in Personenstandsregistern und Ausweisen – zum Beispiel „divers“.