Vierschanzentournee

Das Feuerwerk des Stefan Kraft

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Die Olympiaschanze beendete am Neujahrstag zuletzt zweimal Stefan Krafts Tournee-Hoffnungen. Nach dem vierten Platz in Oberstdorf muss der Salzburger aber „attackieren“. Ob er in Garmisch-Partenkirchen durchstarten kann?

Mit Rang vier zum Auftakt der Vierschanzentournee war Stefan Kraft recht zufrieden, doch schon ab Dienstag folgt Garmisch-Partenkirchen. Zweimal scheiterte der Salzburger zuletzt auf der Olympiaschanze kläglich. "Ich habe in Garmisch noch eine Rechnung offen", betonte Kraft, der auf der zweiten Station die richtige Risikobereitschaft finden will.

Aus der Jägerrolle heraus soll es für Kraft ein besserer Neujahrstag als zuletzt werden. "Ich denke, ich habe daraus gelernt", sagte Kraft, „ich war in Garmisch zuletzt zu streng zu mir, wollte einfach zu viel. Ich habe meine eigentliche Stärke verloren: Dass ich ruhig bleibe und mein Ding durchziehe."

Seiner Stärke selbst beraubt, hatte es der Tourneesieger von 2014/15 in den vergangenen zwei Jahren nicht in den zweiten Durchgang geschafft. Tatsächlich gibt es nicht viele rationale Gründe, warum es auch beim dritten Mal in Folge just beim Neujahrsspringen nicht klappen sollte. Zumal er auf dieser Schanze schon einmal auf Rang drei segelte (2017). In Oberstdorf wurde es wegen einer verpatzten Landung Rang vier. "Das wurmt mich, das war unnötig. So habe ich den zweiten Platz hergeschenkt", meinte Kraft. "Ich habe aber gesehen, dass die Sprünge funktionieren. Das gibt natürlich Selbstvertrauen und Ruhe."

Tagessieger Ryoyu Kobayashi, der auf der nächsten Station als erster Athlet sechs Tournee-Springen in Serie gewinnen könnte, wäre wohl auch mit einem perfekten Telemark nicht in Griffweite gewesen. "Es waren zwei sehr gute Sprünge, aber da hätte ich zwei Raketen gebraucht. Da kann man nur den Hut ziehen, seine Sprünge waren wie aus einem Guss."

Der schweigsame Japaner schickt sich schon wieder an, die Szene zu dominieren. Flunkert Ryoyu Kobayashi nicht, dann hat er von seinem Erfolgsgeheimnis "keine Idee" und denkt wirklich "nur von Sprung zu Sprung". Szenekenner zogen nach dem überlegenen Erfolg (9,2 Punkte vor Karl Geiger) Parallelen mit Janne Ahonen. Der Finne fiel eher durch einsilbige Antworten, aber auch viele Erfolge auf. Noch ist er Kobayashi vier Vierschanzentournee-Siege voraus, doch dieser arbeitet eifrig daran aufzuschließen.

Und sogar den neuerlichen Grand Slam, das gab Kobayashi zu, habe er im Hinterkopf. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Kraft glaubt daran, die 13,9 Punkte Rückstand noch wettmachen zu können. Wie? "Wenn Kobayashi Fehler macht. Und die macht er hoffentlich", sagte Kraft. Er wünscht sein persönliches Feuerwerk herbei. "Richtige Raketen müssen aber von selbst passieren. Ich werde geduldig darauf warten." Die Qualifikation für das Neujahrsspringen findet am Dienstag (14 Uhr/live ORF1) statt.

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