Buschbrände

Chris Hemsworth und Elton John wollen eine Million Dollar spenden

Eine Straße führt durch abgebranntes Gebiet auf Kangaroo Island im Süden Australiens.
Eine Straße führt durch abgebranntes Gebiet auf Kangaroo Island im Süden Australiens.REUTERS
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Die gewaltigen Feuer in Australien gehen auch vielen Stars nahe. Schauspieler Hemsworth und Sänger Elton John kündigen eine Großsspende an. Auch viele Tennis-Stars, die derzeit auf dem Kontinent sind, wollen helfen.

Seit Wochen toben Buschbrände in vielen Regionen Australiens. Zuletzt sorgte das Drama der Tierwelt auf Kangaroo Island für internationales Aufsehen. Auf der auch bei Touristen beliebten, drittgrößten Insel Australiens verendeten Hunderte Kängurus und Koalabären in den Flammen.

Die Schäden der riesigen Brände haben sich bereits auf mehrere hundert Millionen Euro summiert. Bisher seien im Zusammenhang mit den Feuern Schadensmeldungen in Höhe von 700 Millionen australischen Dollar (435 Millionen Euro) eingegangen, erklärte der Rat der Versicherungen von Australien am Dienstag.

Es sei davon auszugehen, dass die Schadenssumme noch deutlich steige, hieß es weiter. Die australische Regierung hatte am Montag ein Hilfspaket für die Brandregionen im Umfang von zwei Millionen australischen Dollar angekündigt.

Mittlerweile sind landesweit rund acht Millionen Hektar Land den Bränden zum Opfer gefallen, das entspricht nahezu der Fläche Österreichs (8,39 Millionen Hektar). In den Flammen starben seit September 25 Menschen.

Spendenzusagen

Und so gibt es nun mehrere Spendenzusagen für die Opfer der Brände bzw. für die Hilfsorganisationen - etwa von Star-Schauspieler Chris Hemsworth, der auf Instagram eine Millionen Dollar zusagt (ca. 615.000 Euro, falls Hemsworth von australischen Dollar spricht). Pop-Superstar Elton John will laut Medienberichten eine Million US-Dollar (ca. 896.000 Euro) für die Opfer der verheerenden Buschbrände in Australien spenden. Dies sagte der 72-jährige Brite während eines Konzerts in Sydney, wie mehrere australische Medien am Dienstag berichteten.

Hemsworth postete auf Instagram ein Video mit dem Text darunter: „Wir ihr will ich den Kampf gegen die Buschbrände hier in Australien unterstützen. Meine Familie und ich tragen eine Million Dollar dazu bei. Hoffentlich könnt ihr auch etwas einbringen“, appelliert der 36-jährige Australier an seine Fans. Der "Thor"-Darsteller und seine Ehefrau Elsa Pataky hatten ihr Grundstück in Byron Bay an der Ostküste des Landes vor mehreren Jahren gekauft und wohnen dort mit ihren drei Kindern. 

Vor Weihnachten war Hemsworth in Kritik geraten, er bewässere seinen Garten trotz Dürre mit angeliefertem Wasser, was der Schauspieler damals umgehend dementierte. Die Meldung der "Daily Mail" sei eine "totale Lüge". "Der Wasser-Truck kam alleine, um Trinkwasser zu bringen", erklärte Hemsworth am Montag auf Instagram.

Hemsworth ist einer von vielen australischen Stars, die sich für die Feuerwehr einsetzen. Komikerin Celeste Barber hat mit einer Spendenaktion 26 Millionen Dollar aufgebracht. „Dieses Feuer ist Australiens Krieg im Moment“, sagt Barbers Schwiegermutter Joy Robin in einem Video des Spendenaufrufs. Auch Schauspielerin Nicole Kidman und ihr Mann, Countrysänger Keith Urban, spendeten 500.000 Dollar an die Feuerbekämpfungseinheiten.

Tennis-Stars spenden - nicht nur nach Ass-Anzahl

Aber auch unter den Tennisspielern, die sich derzeit bei mehreren Turnieren in Australien auf das Grand-Slam-Turnier in Melbourne vorbereiten, ist die Spendenbereitschaft groß. Der Australier Nick Kyrgios hatte angekündigt für jedes geschlagene Ass bei den Turnieren auf dem Kontinent 200 Dollar spenden zu wollen - der als „Enfant terrible“ des Sports verrufene 24-Jährige schafft ab und zu auch deutlich mehr als 30 Asse in einer Partie. Tennis-Kollege Alex de Minaur will gar 250 Dollar pro Ass spenden, wie er auf Twitter verkündete - „einfach weil ich nicht glaube, so viele Asse zu schlagen wie du, Kumpel“, schrieb er in Bezug auf Kyrgios.

Auch bei den Damen war die Hilfsbereitschaft groß. Die Australierin Ashleigh Barty kündigte an, ihr Preisgeld vom Turnier in Brisbane dem australischen Roten Kreuz zu spenden. Die Tschechien Karolina Pliskova schloss sich der 200-Dollar-Challenge von Kyrgios an. Auch die Rumänin Simona Halep kündigte wie mehrere andere Kolleginnen Spenden an.

Beim derzeit laufenden ATP-Cup, ein Team-Turnier der Länder, kündigten die Veranstalter 100 Dollar Spende pro Ass für das Rote Kreuz in Australien an. 1500 Asse wurden dabei ungefähr erwartet.

Die am 20. Jänner beginnenden Australian Open, das erste Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres, sind nach Angaben der Organisatoren nicht in Gefahr. In den vergangenen Tagen war die Metropole Melbourne, in der das berühmte Sportereignis stattfindet, in Rauchschwaden gehüllt. Dadurch wuchs die Sorge bei Spielern und Fans vor gesundheitlichen Risiken. Top-Spieler Novak Djokovic sagte, die Organisatoren sollten als letztes Mittel eine Verschiebung des Turniers in Betracht ziehen, falls sich die Bedingungen nicht verbesserten.

Kurze Verschnaufpause

Die Feuerwehr nutzte am Dienstag einen kurzen Wetterumschwung, um die verheerenden Buschbrände im Osten des Landes wenigstens teilweise einzudämmen. Die derzeitigen Bedingungen mit leichten Regenfällen und geringeren Temperaturen seien "viel günstiger", sagte der Leiter der Feuerwehr in New South Wales, Shane Fitzsimmons. Es gehe darum, in der kurzen Hitzepause "den Schutz zu verstärken", um das weitere Ausbreiten der Brände zu verhindern - bevor die Temperaturen wieder steigen sollen.

Völlig erschöpfte Helfer sind laut Fitzsimmons dabei, Eindämmungslinien neu zu ziehen und kontrollierte Gegenfeuer zu legen. In einigen schwer betroffenen Gemeinden konnte die Stromversorgung einstweilen wieder hergestellt werden, wie die Energieversorger mitteilten.

Die Behörden erwarten zum Freitag hin einen erneuten Temperaturanstieg. Dutzende riesige Feuer waren trotz der leichten Regenfälle am Montag weiterhin völlig außer Kontrolle. Zudem wächst die Furcht, dass sich zwei Brände in New South Wales und Victoria zu einem weiteren Riesenfeuer verbinden könnten.

(APA/AFP/Red.)

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