Meghan-Effekt

Was bedeutet der royale Rückzug für die britische Wirtschaft?

(c) REUTERS (Chris Radburn)
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Das britische Königshaus wird künftig wohl auf zwei royale Influencer in den ersten Reihen verzichten müssen. Doch welche Auswirkungen hat das auf die britische Wirtschaft?

Als Prinz Harry Schauspielerin Meghan Markle im Mai 2018 das Ja-Wort gab, betrachteten das royale Spektakel mehr als zwei Millionen Menschen vor dem TV. Die Liebesbeziehung des britischen Prinzen und der amerikanischen Schauspielerin, die wie ein modernes Märchen wirkte, weckte nicht nur Emotionen, sondern regte auch die britische Wirtschaft an. Allein 2018 soll die Hochzeit eine Milliarde Pfund eingebracht haben, darunter etwa 300 Millionen Pfund von Touristen, die für die Hochzeit anreisten, und 50 Millionen Pfund für Merchandise wie Münzen, Geschirrtücher und Kleidung. Das zumindest rechnet das Unternehmen Brand Finance in der "New York Times" vor.

Und auch das royale Pärchen selbst, vor allem die Herzogin von Sussex, entpuppte sich Anfangs als wahrer Glücksgriff für die britische Wirtschaft. Allein der Modeindustrie würde der "Meghan-Effekt“ jährlich 150 Millionen Pfund verschaffen, schrieb „Forbes“ noch 2018. Doch was passiert mit dem Meghan-Effekt, jetzt, wo sich das royale Paar aus der ersten Reihe des Königshauses zurückziehen möchte?

Harry und Meghan wollen selbst Geld verdienen

Noch ist unklar, wie die Vereinbarung zwischen dem Herzogspaar und dem britischen Palast tatsächlich aussehen wird, weshalb auch Aussagen über den Einfluss auf die Wirtschaft schwer zu treffen sind.

Möglicherweise wollen Harry und Meghan auch selbst mehr profitieren, jetzt, wo sie selbst Geld verdienen wollen, wie sie nach der Ankündigung ihrer Pläne auch auf ihrer Homepage mitteilten. Schon im Juni 2019 haben die beiden die Sussex Royal Foundation markenrechtlich schützen lassen, darunter fallen mehr als hundert Artikel wie Socken, Pullover, aber auch Lehrbücher. Und auch Buchdeals, Engagements als Redner oder Markenwerbung könnten dem Paar viel Geld einbringen.

Langfristig wohl wenig Schaden

Der Ruf der royalen Familie habe durch die Ankündigung aber Schaden bekommen, ist sich Charles Scarlett-Smith, Marketingdirektor bei Brand Finance im Interview mit „NBC News" sicher. Das würde sich ziemlich sicher auch auf die Wirtschaft auswirken, zumal auch andere Skandale, wie die Verwicklung von Prinz Andrew in die Epstien-Affäre, das britische Königshaus momentan belasten.

David Haigh, Geschäftsführer von Brand Finance, glaubt im Gespräch mit der "New York Times" nicht, dass sich die Entscheidung von Harry und Meghan langfristig stark auf die britische Wirtschaft auswirken wird. Die königliche Familie sorgt für jährlich etwa zwei Milliarden Pfund Umsatz, auch Herzogin Kate und Prinz William sind eine starke Treibkraft. "Das Wachstum dank der nächsten Generation wird möglicherweise geringer als erhofft sein, aber ich bezweifle, dass der Cashflow tatsächlich sinken wird. 'Die Firma' bleibt eine zu starke Institution."

>> „Forbes"

>> „ABC News"

>> „New York Times"

(chrile )

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