Holocaust-Gedenktag

Österreichs Regierungsspitze sagt #WeRemember

Der 27.1. ist der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Auch heuer beteiligt sich die Regierung auf Twitter an einer Kampagne des jüdischen Weltkongresses.

Zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust beteiligt sich auch die österreichische Regierungsspitze an einer Gedenkkampagne in den sozialen Netzwerken. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) twitterten Fotos, auf denen sie Schilder mit der Aufschrift #WeRemember (Wir erinnern uns) hochhielten. Auch ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian machte mit.

Die bereits seit mehreren Jahren laufende Kampagne soll Bewusstsein schaffen, warum es wichtig ist, sich der Ereignisse vor mehr als sieben Jahrzehnten zu erinnern. Als Sinnbild für die Gräuel des Holocaust gilt das NS-Vernichtungslager Auschwitz, das am heutigen Tage vor 75 Jahren von Truppen der Roten Armee befreit wurde. Der Tag der Auschwitz-Befreiung wird seit dem Jahr 2006 weltweit als Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust begangen.

"Am 27. Jänner gedenken wir der über sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Welt diese Gräuel niemals vergisst und entschlossen gegen alle Formen von Antisemitismus und Antizionismus ankämpft", schrieb Bundeskanzler Kurz am Sonntagabend unter sein #WeRemember-Foto.

„Das große Böse kommt in vielen kleinen Schritten"

Bereits am Freitag hatten Vizekanzler Kogler sowie seine Grüne Regierungskolleginnen Alma Zadic, Rudolf Anschober und Ulrike Lunacek Tweets mit #WeRemember-Fotos versendet. "Nie wieder. Es ist unser aller Pflicht, die Geschichte zu kennen und heute geschlossen denen entgegenzutreten, die Rassismus und Antisemitismus salonfähig machen wollen. Denn der von den Nationalsozialisten organisierte Massenmord darf nie vergessen werden", so Kogler.

"Die Geschichte hat gezeigt; das große Böse kommt in vielen kleinen Schritten. Die Shoah darf sich nicht wiederholen und es liegt in unser aller Verantwortung, die Erinnerung wach zu halten u die Vorzeichen rechtzeitig zu erkennen", schrieb Justizministerin Zadic. Sozialminister Anschober forderte: "Wir müssen die Geschichte an künftige Generationen weitergeben und vereint gegen Hetze und Spaltung auftreten." Ähnlich äußerte sich auch Lunacek, die betonte: "Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen niemals vergessen werden."

ÖGB-Präsident Katzian betonte: "Gewalt und Rassismus sind keine Phänomene der Vergangenheit, sondern tägliche Herausforderung. Niemals vergessen!"

(APA)

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