Mitreden

Wie soll Europa auf das Coronavirus reagieren?

Nach einem Ausbruch der Epidemie in Italien geht nicht nur dort die Angst um. Auch in Österreich wird über Maßnahmen debattiert. Wie ist die Lage unter Kontrolle zu bringen? Diskutieren Sie mit!

Norditalien im Ausnahmezustand: Nach mehreren Toten und zahlreichen Infizierten werden nun ganze Städte abgeriegelt, Sehenswürdigkeiten gesperrt, Gottesdienste abgesagt, Lokale geschlossen. Die angrenzenden Länder - darunter Österreich - reagieren nervös. So legte etwa Sonntagabend ein Verdachtsfall am Brenner stundenlang den Zugverkehr lahm. Erreicht hat das Virus Österreich trotz dieser Maßnahmen: Zwei Personen wurden in Tirol positiv getestet. Italien ist in Europa am stärksten vom Coronavirus betroffen, eine aktuelle Karte der bestätigten Fälle weltweit gibt es hier.

Jakob Zirmschreibt im Leitartikel, wir sollten die Gefahr nicht unterschätzen, aber gleichzeitig sollte uns auch eine Sache bewusst werden: „Der Grund für die erhöhte Aufmerksamkeit beim Coronavirus ist schlicht, dass es neu ist.“ Denn die genauso gefährlichen und jährlich auftretenden Influenzaviren, so Zirm weiter, nehmen wir als normal hin, „ohne uns große Sorgen zu machen“.

Ob der Leiter des Einsatzstab, Franz Lang, das auch so sieht? Er bereitete jedenfalls schon einmal beunruhigende Vorstellungen in der „ZIB2“. Zum Beispiel Szenarien über Polizisten, die vor Apotheken stehen, berichtet Rosa Schmidt-Vierthaler in einer TV-Notiz.

Was passieren würde, wenn der Coronavirus hoch ansteckend und viel tödlicher wäre, hat sich „Presse"-Gesundheitsexperte Köksal Baltaci bereits vor zwei Wochen in einem Leitartikel gefragt. Er meint: „Auf Isolierung, Quarantäne und Fieberkontrollen ist kein Verlass.“

Was aber dann? Das fragt sich dieser Tage wohl auch die österreichische Politik: Einen „Glassturz über Österreich“ könne er nicht errichten, teilte Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) am Montag mit. Wegen möglicher Grenzkontrollen wolle man sich mit Experten beraten.

Lang genug beraten haben offenbar die Investoren, europaweit sind am Montag die Aktienkurse eingebrochen. Passend dazu schreibt unsere Finanzexpertin Beate Lammer in ihrer wöchentlichen Kolumne „Black Monday“ über den alten Glanz des Goldes, das in Krisenzeiten wie diesen attraktiver wird. Dass die ökonomischen Folgen weit darüber hinaus gehen, meint „Presse"-Querschreiber Karl-Peter Schwarz. Er schreibt in seiner Kolumne: „Die ökonomischen und geopolitischen Folgen der Seuche sind enorm“. Und weiter: „Je länger die Krise anhält, desto schwieriger wird es werden, die Weltwirtschaft wieder in Gang zu bringen."

Anmerkung: Der Artikel wurde am 25.02. aktualisiert.

(sk)

Diskutieren Sie mit: Sind die Maßnahmen, die Italien setzt, übertrieben? Oder wurden sie zu spät getroffen? Wie kann Österreich reagieren? Wie reagieren Sie? Und: Ist die Ausbreitung des Coronavirus in Europa überhaupt noch zu stoppen?

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