Mit Italien ist jenes EU-Land am stärksten betroffen, das ohnehin unter großen wirtschaftlichen Problemen leidet.
Wien. „Italien ist ein sicheres Land. Wahrscheinlich sicherer als viele andere.“ Beinahe flehentlich klangen die Worte des italienischen Premierministers Giuseppe Conte am Dienstag anlässlich einer Pressekonferenz in Rom. Die Sorge von Italiens Regierungschef ist verständlich. Schließlich geht es nicht nur darum, die gesundheitliche Bedrohung zwischen Aostatal und Sizilien im Zaum, sondern auch die wirtschaftlichen Folgen so gering wie möglich zu halten. Und beruhigende Worte für verunsicherte ausländische Touristen gehören dabei auf jeden Fall dazu.
Das Coronavirus ist vor allem für geschwächte Menschen mit Vorerkrankungen besonders gefährlich. Ähnlich ist das auch bei Volkswirtschaften. Genauso wie es in China, das nach wie vor an den Folgen des Handelskrieges mit den USA laboriert, nun zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt großflächige Produktionsausfälle gibt, würde ein solches Szenario auch Italien komplett am falschen Fuß erwischen. Denn das Land hat sich nach wie vor nicht wirklich von der vor etwa zehn Jahren ausgebrochenen Wirtschaftskrise erholt. So erwartete die EU schon bisher für heuer und 2019 nur ein äußerst schwaches Wachstum von 0,3 respektive 0,2 Prozent (siehe Grafik). Das Land ist in der EU damit absolutes Schlusslicht. Sollten die Auswirkungen des Virus größer werden, könnte Italien heuer jedoch sogar in eine Rezession gedrückt werden, sagen Ökonomen.