Coronavirus

Corona-Epidemie in China und Südkorea: Ein Virus, zwei Systeme

Während das kommunistische China mit drakonischen Zwangsmaßnahmen gegen die Coronavirenepidemie kämpft, muss Südkorea sein demokratisches System achten – und meldet dabei allerdings immer mehr Infektionen.

Vielleicht hätte Südkorea den rasanten Ausbruch von Corona der vergangenen Tage verhindern können, wenn eine 61-jährige Frau mit Fieber der dringlichen Bitte der Ärzte gefolgt wäre, sich virologisch testen zu lassen. Doch sie besuchte stattdessen eine Messe der christlichen Shincheonji-Sekte, Schulter an Schulter mit mehr als 1000 Gläubigen. Dort steckte sie dann Dutzende Menschen an – und löste eine Infektionskette aus, die seither außer Kontrolle geraten ist.

Im chinesischen Wuhan hingegen ziehen Behörden beim Kampf gegen das Virus andere Seiten auf: Anfang Februar filmt ein Bewohner von seinem Fenster aus, wie zwei Männer in Ganzkörperanzügen eine Metallbox von einem Wohnhaus auf einen Transporter hieven. Furchtbare Schreie sind hörbar, offenbar befindet sich eine Frau darin, die in Zwangsquarantäne verfrachtet wird.

Die Dummheit der Sekte. Nach China ist Südkorea das bisher mit Abstand am stärksten vom neu mutierten Coronavirus betroffene Land. Bis Samstagnachmittag haben die Behörden knapp 3200 Infizierte und 17 Tote bestätigt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Coronavirus

Eine Krankheit hält die Welt auf Trab

Von abgesagten Politikertreffen und Punkkonzerten, Reisewarnungen und Ärger für eine Biermarke.
People wearing masks after the coronavirus outbreak wait in a line to buy masks in front of a department store in Seoul
Corona-Epidemie

Die Angst der Menschen angesichts des Virus

Psychologe Christian Dingemann ist auf Angst und Phobien spezialisiert. Er erklärt, warum wir uns trotz guter Argumente vor dem Coronavirus mehr als vor der Grippe fürchten – und was in uns Hamsterkäufe auslöst.
Schlange vor der Apotheke in Hongkong: In Europa ist die Versorgung mit Medikamenten vorerst gesichert.
Leichte Entwarnung

Werden die Medikamente knapp?

China ist wichtigster Hersteller von pharmazeutischen Wirkstoffen. Doch die Vorräte in Europa sind groß. Vorerst zeichnen sich – im Gegensatz zu den USA – keine Lieferengpässe ab.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.