Abkommen

Ghani stellt sich gegen Austausch quer

Ghani stellt einen zentralen Punkt des Abkommens zwischen den USA und den Taliban infrage.
Ghani stellt einen zentralen Punkt des Abkommens zwischen den USA und den Taliban infrage.(c) REUTERS (OMAR SOBHANI)
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Afghanistans Präsident stellt zentralen Punkt des Deals mit den Taliban infrage.

Kabul. Nach Unterzeichnung eines historischen Abkommens zwischen den USA und den radikalislamischen Taliban in Doha will Ashraf Ghani, der afghanische Staatschef, zwar die vereinbarte Waffenruhe fortsetzen. Ziel sei ein vollständiger Waffenstillstand, wie er sagte.

Doch Ghani stellte bei einer Pressekonferenz in Kabul einen zentralen Punkt des Abkommens zwischen den USA und den Taliban infrage. Es gebe keine Zusage, 5000 Gefangene freizulassen, betonte der afghanische Präsident. Die Entscheidung über die Freilassung liege nicht bei den USA, sondern beim afghanischen Volk. Dies sei auf der Agenda von innerafghanischen Gesprächen, aber keine Vorbedingung, erklärte Ghani. Somit zeichnen sich schwierige direkte Verhandlungen zwischen der Regierung in Kabul und den Taliban ab.

Das Abkommen mit den USA fordert von den Taliban die Freilassung von bis zu tausend Gefangenen. Die Regierung in Kabul soll demnach bis zu 5000 Gefangene aus der Haft entlassen. Die USA und die Taliban haben am Samstag in Doha ein Abkommen unterzeichnet, das auch innerafghanische Friedensgespräche ermöglichen soll. Die USA wollen einen Truppenabzug starten. (AFP)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2020)

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