Internet-Challenges

Wie die sozialen Medien gerade für Ablenkung sorgen

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Die Coronakrise stellt auch unser soziales Leben auf den Prüfstand. Dank des Internets ist der - zumindest virtuelle - Kontakt weiterhin möglich. In den sozialen Medien sind durchaus neue Trends erkennbar.

Zeit zum Backen finden, sich seinen eigenen Gemüsegarten am Balkon anlegen, den Frühjahrsputz in Angriff nehmen oder sich die Yoga-Lehrerin oder den Fitnesstrainer per Knopfdruck ins Wohnzimmer holen. Im Internet lassen sich zahlreiche Ideen für die Freizeitgestaltung während der Coronakrise finden.

Auch in den sozialen Medien lassen sich Nutzer gerade viel einfallen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. „Challenge“ ist das neue Stichwort, unter dem sich die User gegenseitig nominieren und zu verschiedenen Aufgaben animieren.

Bei der #oldpicturechallenge postet man zum Beispiel alte Kinderfotos von sich und fordert dann Freunde auf, dasselbe zu tun.

Mit dem Hashtag #goalchallenge zeigen Fußballspieler ihre schönsten Tore. Ihre Gaberlkünste im Rahmen einer weiteren Challenge: Bei dieser ist die Klopapierrolle, die momentan sowieso in aller Munde ist, im wahrsten Sinne des Wortes Teil einer neuen Bewegung geworden. Bei den Videos von Klopapierrollen, die durch die Luft fliegen, lassen es sich auch Österreichs bekanntere Sportler nicht nehmen, mitzumischen.

Mit dem Hashtag #nurheute wird man anfangs nicht viel anzufangen wissen - bis es einen selbst erwischt. Er wird unter Bilder gesetzt, die man bis zum besagten Tag nicht veröffentlicht hätte. Wer auf „Gefällt mir“ drückt, bekommt die Nachricht: „Jetzt bist du dran“, und hat dafür 24 Stunden Zeit.

„All too often some woman find it easier to criticize each other instead of building each other up. With all the negativity going around, let's do something positive!“, ist die Idee hinter einer anderen Challenge. Und: positive Energie zu verbreiten. In diesem Sinne soll ein Foto von sich alleine gepostet werden und zehn weitere „beautiful women“ nominiert werden. Die Devise lautet: „Build yourself up instead of tearing yourself down“.

In der Zeit des Corona-Hausarrests haben viele Menschen die App „TikTok" für sich entdeckt. Dabei werden Tanz- oder Lippenbewegungen zu Liedern synchronisiert und daraus unterhaltsame Kurzvideos erstellt. Auch die Stars vergnügen sich auf der Plattform und schicken zahlreiche Videos in die Instagram-Welt.

"Da sitzen wir, einander gegenüber, nur wir beide, sie und ich, getrennt durch eine Glasscheibe. Und deshalb: Ausgangssperre jetzt!“ „Die Stadt brannte. Und deshalb: Ausgangssperre sofort!“ Diese kreative Challenge hat der deutsche Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch ins Leben gerufen. Er fordert seine Follower dazu auf, den ersten Satz des Buches, das sie gerade lesen, zu posten - und ein: „Und deshalb: Ausgangssperre sofort“ dranzuhängen. Das Ergebnis ist ein Thread mit beinahe 1000 - zum Teil sehr passenden - Antworten.

Was neben vielen neuen Challenges, fliegenden Klopapierrollen und lustigen Videos die Runde macht, sind Corona-Bingos. Sie zeigen vor allem eines: Dass das Leben im Corona-Hausarrest auch etwas Verbindendes hat.

(bsch)

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