Der demokratische Sozialist gab auf. Das Duell bei der Präsidentschaftswahl am 3. November heißt somit Trump gegen Biden.
Wien/Washington. Der Druck war längst übermächtig geworden, das gesamte Parteiestablishment der Demokraten hatte sich hinter Joe Biden versammelt und der Ruf nach einem Rückzug wurde immer lauter. Die bizarre, von den Republikanern erzwungene Vorwahl in Wisconsin unter dem Eindruck der Coronapandemie gab Bernie Sanders am Mittwoch dann den Rest. Nach ersten Ergebnissen lag der 78-jährige Senator aus Vermont weit abgeschlagen hinter dem Ex-Vizepräsidenten Biden - und zog schließlich die Konsequenzen in einem Wahlkampf, der praktisch zum Stillstand gekommen ist.
Sanders macht den Weg frei für seinen Rivalen und Altersgenossen. Der 77-jährige Biden hat nun fast sieben Monate Zeit, sich auf das Duell gegen Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl am 3. November vorzubereiten. Biden begann auch bereits mit der Suche nach einer Vizepräsidentschaftskandidatin, die sicher eine Frau sein werde.
„Gefährlichster Präsident“
Bernie Sanders beendete am Mittwoch seine Präsidentschaftsambitionen in Burlington in Vermont, dem Neuengland-Staat im Nordosten, wo der eingefleischte Sozialist in den 1980er-Jahren als Bürgermeister seine politische Karriere gestartet hatte. Seine hochgesteckten Ziele begrub Sanders dabei nicht. Leidenschaftlich warb er für eine Krankenversicherung für alle, für ein besseres Amerika und eine bessere Welt. Er führte den Namen Nelson Mandelas im Mund, nicht aber den Joe Bidens. Eine Wahlempfehlung klingt anders.