Johann Gudenus (l.) übersetzte am 24. Juli 2017 in der Ibiza-Finca für seinen Chef, Heinz-Christian Strache, aus dem Russischen.
Ein Jahr danach

Was aus den Ibiza-Hauptdarstellern wurde

Ein Jahr nach Ibiza verkauft Gudenus Masken, plant Strache sein Comeback und attackiert die FPÖ, ist der Drahtzieher des Videos weiterhin Anwalt und der Detektiv untergetaucht. Abspann einer Affäre, die Österreich erschütterte.

Ibiza ist weit weg. Johann Gudenus sitzt zwischen Rebstöcken am Nussberg und blickt auf Wien. Er trägt einen babyblauen Mund-Nasen-Schutz. Der ehemalige FPÖ-Klubobmann ist jetzt groß im Maskengeschäft mit Russland und China. Geschäftsideen flirren durch seinen Kopf. Zurzeit arbeitet er an einer Gastro-App. Ja, und der Mann, der so ziemlich alles bediente, was nur weit genug rechts der Mitte war, will jetzt auch massenhaft Bäume pflanzen. Der Klimaschützer in ihm ist erwacht. Medien meidet Gudenus, von Politik hält er sich fern. Nicht einmal zum Absturz der Wiener Freiheitlichen, die er einst mit Heinz-Christian Strache, seinem Leibvater aus Burschenschafterzeiten, in ungeahnte Höhen führte, mag der 43-jährige Ex-Vizebürgermeister sich äußern.

Seine politische Karriere ist vorbei. Sie endete am 17. Mai 2019 um exakt 18 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt stellten die „Süddeutsche Zeitung“ und „Der Spiegel“ ein Video online, das Strache und Gudenus zeigt, wie sie sich in einer Finca auf Ibiza bei Red Bull und Wodka um Kopf und Kragen reden, um einer vermeintlichen Nichte des geschwisterlosen russischen Oligarchen Igor Makarow zu gefallen und Geld zu entlocken.

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