Für einen weiteren unkontrollierten Anstieg der Infektionen müssten fast sämtliche Kontrollmechanismen versagen. Einen Risikofaktor stellen aber die Grenzöffnungen dar.
Auch wenn eine zweite Welle immer wieder als Drohkulisse aufgebaut wird, um die Bevölkerung an die Einhaltung der Verhaltensregeln zu erinnern, gilt ein erneuter rasanter Anstieg der Infektionszahlen unter Epidemiologen als eher unrealistisch – solange sich die Bevölkerung an die Verhaltensregeln hält und rechtzeitig auf Warnsysteme reagiert wird.
1. Abstand und Maske wirken
Dass mit konsequentem Halten von Abstand, dem Tragen einer Maske und Achten auf Händehygiene die Ausbreitung des Virus derart effizient eingedämmt werden kann, ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis aus der Corona-Krise – und auch die größte Lehre für künftige Epidemien. Mit dem Wissen von heute wäre der zwischen Mitte März und Ende April angeordnete Lockdown in diesem Ausmaß wahrscheinlich nicht notwendig gewesen, dennoch war das Versetzen des Landes in einen vorübergehenden Notbetrieb die richtige Maßnahme – aus zwei Gründen: Zum damaligen Zeitpunkt konnte man schlichtweg nicht wissen, wie diszipliniert sich der Großteil der Menschen an die Beschränkungen halten wird, tatsächlich wurde in den Krisenstäben Österreichs sogar stark daran gezweifelt und mit heftigem Widerstand gerechnet. Inklusive Strategien, wie mit der Gegenwehr aus Teilen der Wirtschaft und Bevölkerung am besten umgegangen wird. Soweit kam es aber bekanntlich nie. Den Ausschlag für das Akzeptieren der Maßnahmen trotz der persönlichen Einschränkungen und zu erwartenden Folgen für die Wirtschaft dürfte der schlichte Umstand gegeben haben, dass praktisch jeder ältere und kranke Angehörige hat, die es zu schützen galt.