Schweden hat einiges falsch gemacht. Premier Löfven gerät unter Druck.
Stockholm. Schweden braucht dringend gute Nachrichten – und der unter Druck geratene Ministerpräsident, Stefan Löfven, auch. Deshalb ließ es sich der Sozialdemokrat am Donnerstag nicht nehmen, selbst zu verkünden, dass die Schweden ab 13. Juni ihr eigenes Land wieder uneingeschränkt bereisen dürfen. „Wer keine Symptome hat, darf fahren!“, sagte Löfven. Aber er schob gleich hinterher: „Die Lage bleibt ernst. Wenn die Kurve wieder nach oben geht, werden wir neue Restriktionen einführen.“
Viele Schweden werden die Nachricht mit Erleichterung aufgenommen haben. Für die allermeisten Bürger wäre es undenkbar gewesen, ihre Ferien diesmal nicht im eigenen Sommerhaus verbringen zu dürfen. Es ist der Versuch eines Befreiungsschlags. Denn Stefan Löfven muss sich immer mehr kritische Fragen stellen lassen – nun, da auch sein oberster Epidemiologen um Fehler-Eingeständnisse nicht mehr herumkommt.