Der Spanier, der von einer Panne von Andy Schleck profitiert und sich so das Gelbe Trikot gesichert hatte, äußert am Tag danach Bedauern: "Diese Sache gefällt mir nicht. Für mich ist Fair-Play sehr wichtig".
Der spanische Radprofi Alberto Contador hat nach der umstrittenen Attacke am Montag gegen den Tour de France-Spitzenreiter Andy Schleck während dessen Defekt Bedauern geäußert. "Vielleicht habe ich mich geirrt, das tut mir leid", sagte der zweifache Tour-Gewinner, der auf der 15. Etappe angegriffen hatte, als Schleck die Kette vom Radkranz gesprungen war. "Diese Sache gefällt mir nicht. Für mich ist Fair-Play sehr wichtig", betonte der neue Träger des Gelben Trikots per Video auf seiner Homepage einige Stunden nach Etappenende in Bagneres-de-Luchon.
Der Astana-Kapitän äußerte die Hoffnung, dass diese Affäre die guten Beziehungen zu Schleck nicht beeinträchtigt. Contador hatte nach der Etappe zunächst gemeint, das Rennen sei im Finish eröffnet gewesen und er habe vom Defekt seines Rivalen gar nichts bemerkt.
Radstars früherer Jahre hatten in der Aktion von Contador, dem Samuel Sanchez und Denis Mentschow nachjagten, nichts Verwerfliches gefunden. "Wenn andere technische Probleme hatten, haben wir attackiert", gab der zweifache Tour-Gewinner Laurent Fignon (1983 und 1984) zu. Und Ex-Profi Johan Bruyneel, der Contador bei Astana zu zwei Tour-Siegen geführt hatte und nun Manager des Armstrong-Teams RadioShack ist, meinte, in der Hitze des Finales habe man nicht zu Contador sagen können, 'Hey, warte auf Andy'". Denn Schleck habe auch nicht gewartet, als Contador auf dem Kopfsteinpflaster der 3. Etappe Probleme gehabt habe.
(Ag.)