Radsport: Alberto Contador gibt sich reumütig

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Gnadenlos wurde Alberto Contador ausgebuht, als er sich nach der 15. Etappe der Tour de France das Gelbe Trikot überstreifte. Contador ist sich der Unsportlichkeit bewusst und um Schadensbegrenzung bemüht.

Pau (mal). Gnadenlos wurde Alberto Contador ausgebuht, als er sich nach der 15. Etappe der Tour de France das Gelbe Trikot überstreifte. Dass der spanische Titelverteidiger seine Attacke gesetzt hatte, als Andy Schleck von einem technischen Defekt gehandicapt war, brachte ihm bei dem Großteil der Fans keine Sympathien ein.

Contador ist sich der Unsportlichkeit bewusst und um Schadensbegrenzung bemüht. „Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht. Es tut mir leid“, sagte Contador. „In der Phase des Rennens denkt man nur daran, schnell zu fahren. Ich bin nicht glücklich über die Umstände, da mir Fair Play sehr wichtig ist.“

Der 27-Jährige hatte auf dem Weg nach Bagneres-de-Luchon just in dem Moment angegriffen, als dem Luxemburger Schleck die Kette abgesprungen war. Contador hatte im Etappenziel zunächst gemeint, er habe vom Defekt seines Rivalen gar nichts bemerkt.

Nichts Neues an der Front

In der Gesamtwertung hat sich an vorderster Front auf der 16. Etappe nichts getan. Obwohl mit dem Col du Tourmalet und dem Col d'Aubisque zwei Berge der höchsten Kategorie zu bewältigen waren. Lance Armstrong gab ein kräftiges Lebenszeichen von sich, setzte sich am Tourmalet mit neun weiteren Fluchtgefährten ab, musste sich im Zielsprint aber Pierrick Fedrigo (FRA) geschlagen geben.

Andy Schleck holte nicht wie angekündigt zur Revanche aus, der Saxo-Bank-Fahrer liegt vor der abschließenden Pyrenäen-Etappe am Donnerstag weiter acht Sekunden hinter Contador.

Für Diskussionen sorgte am Dienstag Alessandro Petacchi. Gegen einen der besten Sprinter im Feld wird in Italien wegen Dopings ermittelt. Petacchi hat alle Vorwürfe bestritten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2010)

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