Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere Monarch soll sich in die Dominikanische Republik zurückgezogen haben.
Madrid. Seit Tagen gab es Gerüchte, dass Juan Carlos I. Spanien den Rücken zukehren werde. Am Montagabend kam dann die offizielle Bestätigung: Das frühere königliche Staatsoberhaupt Spaniens, gegen das wegen mutmaßlicher Schwarzgeldkonten in der Schweiz ermittelt wird, packt die Koffer und verlässt das Land. Am Dienstag meldeten dann spanische Medien, dass Juan Carlos bereits in die Dominikanische Republik abgereist sei. Der 82-Jährige sei am Montagmorgen mit dem Auto nach Portugal gefahren und von dort in die Dominikanische Republik geflogen, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“ am Dienstag.
Dort wolle er einige Wochen auf dem Anwesen eines reichen Freundes bleiben und sich danach nach einem neuen Domizil umschauen.
Es ist kein freiwilliger Abschied, sondern eine weitere Abstrafung von Juan Carlos durch seinen Sohn, Felipe VI., der bereits Mitte März mit seinem Vater gebrochen hatte. Damals, als sich der Verdacht illegaler Geschäfte gegen Juan Carlos verdichtete, hatte Felipe verkündet, dass er auf alle finanziellen Erbansprüche gegenüber seinem Vater verzichten werde. Auch strich er Juan Carlos die jährliche Zuwendung von nahezu 200.000 Euro. Der Auszug des 82-jährigen Königs im Ruhestand aus dem Palast ist nun eine weitere Sanktion und kommt einem Rauswurf gleich.