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Ein Hoch auf das Familienchaos! 6 außergewöhnliche Familienserien auf Netflix, Amazon & Co

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Ein Familienleben ohne Konflikte gibt es nicht: Das weiß, wer dank Pandemie und Urlaubszeit gerade besonders viel Zeit mit seinen Liebsten verbringt, das ist das Thema unzähliger Serien. Wir empfehlen sechs, die liebevoll auf die Spannungen unterschiedlichster Familienkonstellationen blicken.

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Die Patchworkfamilie

Schwedische Serie, zwei Staffeln
Zu sehen auf Netflix

Patrick liebt Lisa, diese ist aber noch mit Martin verheiratet, der über die Trennung nicht hinwegkommt, obwohl Lisa bereits von Patrick ein Kind erwartet. Die Kinder der drei sind nicht erfreut, Patricks Exfrau Katja hingegen ist alles mehr oder minder egal, die viel beschäftigte Architektin kann sich vor Verehrern kaum retten. Was ist das für eine Wirtschaft? „Die Patchworkfamilie“, eine schwedische Serie mit dem Originaltitel „Bonusfamiljen“, führt ein heute häufiges Modell vor. Interessant daran ist vor allem, dass das Chaos mit Ex-Männern, rebellierenden Teenagern und einer lesbischen Großmutter, der einzigen, die begütigend Spannungen zu mildern versucht, nicht nur amüsant, sondern auch pädagogisch wertvoll ist. Die Schweden, bekannt für besonders grausame und gruselige Krimis, führen hier eine andere Seite ihres Wesens vor: So groß das Chaos auch immer sein mag, man trägt Konflikte aus, spricht darüber und wird mit der Zeit wieder vernünftig – sogar schwierigen Buben wie der wilde Eddie, Lisas Sohn. Hier kann man also was lernen, zwei Therapeuten, die ihrerseits nicht immer einer Meinung sind, mischen auch noch mit. „Die Patchworkfamilie“ ist weniger perfekt designed als manche US-Serien, der Alltag wirkt realistischer. (bp)

Single Parents

Alleinerzieher-Sitcom, zwei Staffeln
Zu sehen auf Sky

„It takes a . . .“ – village, möchte Will sagen, es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen, doch die anderen Single-Eltern schneiden ihm stets das Wort ab: Nicht dieses furchtbares Sprichwort! Nun, ein bisschen recht hat er schon: Bilden die fünf ungleichen Alleinerzieher, die sich in dieser bereits wieder abgesetzten Serie von den „New Girl“-Machern gemeinsam durch die Anstrengungen der Kindererziehung kämpfen und einander nicht nur mit einem ausgeklügelten Babysitting-Plan zur Seite stehen, doch ein liebenswürdiges Team. Die Zeichnung der Figuren ist teils recht schlablonenhaft – vor allem die des naiven Will, der den Anschluss zum Erwachsenen-Leben verloren hat –, doch die Sorgen der Eltern werden ernst genommen, ob es nun um Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Kindern geht oder den sehnlichen Wunsch des wohlhabenden Zwillingsvaters Doug, endlich einmal einen Abend alleine in seiner Sauna zu verbringen. Für den Witz sorgen hier die altklugen Erstklässler. (kanu)

The Slap

Vielschichtige Miniserie, eine Staffel
Zu sehen auf Amazon

Bei einer Familienfeier wird ein quengeliger Vierjähriger von einem Erwachsenen geohrfeigt. Eine Gewalttat? Oder die notwendige Zurechtweisung eines wirklich nervtötenden Kindes? Der Zwischenfall hat Folgen, spaltet Familie und Freunde. Die hervorragend gespielte Serie aus Australien erzählt davon, zeichnet aber auch starke Porträts der Protagonisten (jedem wird eine Folge gewidmet) und entfaltet ein Panorama weiterer Themen. „The Slap“ beruht auf dem gleichnamigen Roman von Christos Tsiolkas, der 2012 unter dem Titel „Nur eine Ohrfeige“ auf Deutsch erschien und für Debatten sorgte. (rovi)

One Day at a Time

Familiensitcom mit Tiefe, 4 Staffeln
Zu sehen auf Netflix

Eine geschiedene Ex-Soldatin mit zwei pubertierenden Kindern und einer temperamentvollen kubanischen Mutter – kein ausgefallener Stoff für das verstaubte Sitcom-Format. Dieses Remake aus den Siebzigern hebt sich jedoch ab, sobald man sich an die eingespielten Lacher gewöhnt hat. Spannungen sind hier vorprogrammiert: Vor allem die Großmutter Lydia (Rita Moreno) eckt immer wieder bei ihrem emanzipierten Nachwuchs an. So bezeichnet sie sich – unter leichter lexikalischer Verwirrung – als „homofallopian“, als ihre Enkelin sich als lesbisch outet, schiebt aber bald allen religionsbedingten Argwohn aus Liebe beiseite. Auch mit Themen wie Depression und Rassismus beschäftigt sich die Serie, ohne ihre Leichtigkeit zu verlieren oder naiv zu wirken. Der Der Pay-TV-Sender Pop verlängerte die Serie im März dieses Jahres um eine neue Staffel, nachdem sie von Netflix nach drei Staffeln abgesetzt wurde. (Magdalena Fritz)

Modern Family

Kurzweilige Comedy, 11 Staffeln
10 Staffeln auf Netflix, die elfte ab 17. September auf Sky

Bekannt ist die Comedy-Serie „Modern Family“ für die komplizierte Großfamilienkonstellation, in deren Zentrum der reiche Patriarch Jay steht. Mit Klischees wird (oft) liebevoll gespielt, von der weitaus jüngeren kolumbianischen Ehefrau bis zum sensiblen schwulen Pärchen samt vietnamesischer Adoptivtochter ist einiges dabei. Die elfte und letzte Staffel gibt es schon auf Englisch, Sky zeigt sie im September auf Deutsch. (Magdalena Fritz) 

This is Us

Rührige Familienserie, 4 Staffeln
Zu sehen auf Amazon

Die Drillinge Kevin, Kate und der (adoptierte) Bruder Randall wachsen bis zum Tod ihres Vaters im Vorstadt-Idyll auf. Zu ihrem 36. Geburtstag begegnen wir ihnen mit ihren vielfältigen Sorgen (berufliche Krise, starkes Übergewicht und die Suche nach den leiblichen Eltern). Die Serie wechselt zwischen Gegenwart und Kindheitszeit der drei in den 1980er-Jahren. Das ist zwar oft süßlich-kitschig, aber insgesamt liebenswürdig. In ihrer nächsten Staffel will die Serie Bezug auf die Coronakrise in den USA nehmen. (awa)

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