Grenzkontrollen

Chaos an Kärntens Grenzen: Bis zu zehn Stunden Wartezeit

(c) APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Der Grund für die rekordverdächtigen Grenzwartezeiten war die neue Verordnung zu den Kontrollen bei der Einreise nach Österreich. Besonders betroffen war der Karawankentunnel.

Die seit Samstag geltende Verordnung zu den Grenzkontrollen bei der Einreise nach Österreich hat in der Nacht auf Sonntag für ein totales Chaos gesorgt. Beim Karawankentunnel mussten die heimreisenden Urlauber laut Polizei bis zu zehn Stunden auf die Abfertigung warten, und auch beim Loibltunnel dauerte es in der Nacht sieben Stunden, bis die Grenze passiert war.

Im Landespolizeikommando klingelte die ganze Nacht praktisch permanent das Telefon. Reisende riefen an, um sich zu beschweren, Anfragen aus Deutschland trudelten ein, ob das denn stimme. Die Wartenden waren für einen derartigen Megastau natürlich nicht gerüstet, es taten sich grundsätzliche Probleme auf wie etwa die Frage, wo man auf die Toilette gehen konnte. Da musste teilweise die Autobahn herhalten. Den Reisenden gingen zudem die Getränke aus, keiner hatte damit gerechnet, die ganze Nacht vor dem Tunnel warten zu müssen.

Der Grund für die rekordverdächtigen Grenzwartezeiten war die neue Verordnung der österreichischen Bundesregierung. Demnach müssen die Behörden von sämtlichen Reisenden die Personalien erfassen, auch wenn sie Österreich nur durchqueren. Am Samstag und in der Nacht auf Sonntag waren vor allem deutsche und niederländische Urlauber auf der Heimreise. Nicht wenige von ihnen machten ihrem Ärger telefonisch bei der Polizei Luft. In den Morgenstunden beruhigte sich die Situation beim Karawankentunnel ein wenig, am Loiblpass wurden aber immer noch mehrere Stunden Wartezeit gemeldet.

(APA)

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