Nicht alle Erkrankten mit Husten, Halsschmerzen und Fieber werden einen Coronatest bekommen. Die Abklärung von Verdachtsfällen ist die vielleicht größte Herausforderung im Herbst.
Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen – alles typische Symptome für grippale Infekte, von denen rund ein Drittel der Erwachsenen und de facto sämtliche Kinder mindestens einmal pro Saison betroffen sind. Weitere 100.000 bis 500.000 Österreicher erkranken jedes Jahr an der klassischen Grippe (Influenza) – mit ganz ähnlichen Beschwerden.
Hinzu kommt in diesem Herbst erstmals Covid-19. Eine Erkrankung, die symptomfrei, mild oder schwer verlaufen kann und anhand der Symptome kaum von anderen Atemwegsinfekten unterscheidbar ist. Als das deutlichste Zeichen könnte der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns bezeichnet werden, aber erstens beschreiben nur 20 bis 30 Prozent der Patienten dieses Phänomen, „und zweitens leiden Geruch und Geschmack auch bei schweren Erkältungen mit Schnupfen und belegten Atemwegen“, sagt Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde des Kepler-Universitätsklinikums Linz. Anders gesagt: Ohne Test ist eine verlässliche Diagnose nicht möglich. Gleichzeitig werden aber die Kapazitäten bei Weitem nicht ausreichen, um alle Menschen mit verdächtigen Symptomen zu testen.