Der russische Außenminister Lawrow warnt vor einer Eskalation im Streit um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Lösung sei nur durch Dialog möglich.
Im Konflikt um die Ausbeutung von Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer will jetzt auch Russland vermitteln. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Dienstag bei einem Besuch in Zypern, "jede weitere Eskalation wäre inakzeptabel" und die Türkei sowie Griechenland und Zypern sollten "alle Konflikte ausschließlich über einen Dialog auf der Grundlage des internationalen Rechts" beilegen.
"Wir sind bereit, Unterstützung beim Zustandekommen dieses Dialogs zu leisten, wenn die Beteiligten das wünschen", fügte Lawrow hinzu. Der russische Außenminister war zu Besuch in Nikosia und traf dort den zypriotischen Präsidenten Nicos Anastasiades. Hintergrund war der 60. Jahrestag der zypriotischen Unabhängigkeit und der bilateralen Beziehungen.
Gegen US-Einfluss im östlichen Mittelmeer
Der russische Außenminister wandte sich bei seinem Besuch auch offen gegen den US-Einfluss in der Region. Im östlichen Mittelmeer würden die USA eher spalten als zu einer friedlichen Lösung beizutragen, sagte er. Lawrow ging nicht auf Einzelheiten ein, doch machte er seine Aussagen, nachdem Washington teilweise ein 33 Jahre altes Waffenembargo gegen Zypern aufgehoben hatte.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Neben Griechenland und der Türkei erhebt auch Zypern Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Ankara und Athen untermauern ihren Anspruch durch die Entsendung von Kriegsschiffen. Die Beziehungen zwischen den beiden Nato-Mitgliedern sind deshalb extrem angespannt.
(APA/AFP)