Wien-Wahl

FPÖ-Chef Nepp hat schon gewählt

WIEN-WAHL: STIMMABGABE DOMINIK NEPP (FPOe)
WIEN-WAHL: STIMMABGABE DOMINIK NEPP (FPOe)APA/HARALD SCHNEIDER
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Das Trauma der Bundespräsidentenwahl scheint überwunden: Der Wiener FPÖ-Chef wirbt neuerdings für die Briefwahl.

Es hat Zeiten gegeben, da war die FPÖ gegenüber Wahlkarten eher misstrauisch eingestellt - etwa bei der Wahl zum Bundespräsidenten im Jahr 2016.  Das dürfte überwunden sein: FPÖ-Chef Dominik Nepp lud am Donnerstag Journalisten ins Bezirksamt Währing, um ihn bei der Stimmabgabe per Wahlkarte zu begleiten. Und um FPÖ-Anhänger zu motivieren, es ihm gleichzutun, wie er betonte.

Seit Anfang der Woche können in Wien Wahlkarten beantragt werden, wobei die Stimmabgabe auch gleich direkt in den Bezirksämtern möglich ist. Der FPÖ-Chef hat diese Möglichkeit genutzt. Medien durften zwar nicht direkt beim Wahlakt im Gebäude dabei sein, Nepp stellte sich jedoch danach den wartenden Journalisten.

Werbung für Briefwahl

Er habe heute ein "starkes rot-weiß-rotes Signal" gesetzt, verriet er. Und er begründete den vorgezogenen Wahltag mit den aktuellen Sorgen seiner Wählerschaft: "Viele wissen aufgrund der übertriebenen Coronavirusmaßnahmen der Bundesregierung nicht, wo sie am Wahlsonntag wählen gehen können." Nepp sprach zudem an, dass FPÖ-Anhänger oft skeptisch in Sachen Briefwahl seien, weil es dabei immer wieder zu Problemen kommen könne. Stichwort: Wahl 2016. Ein Rest-Trauma scheint also doch noch zu bestehen.

Dennoch: Nepp wolle aufzeigen, „dass es auch anders geht.". Er forderte auch die Stadt auf, die Stimmabgabemöglichkeit im Bezirksamt stärker zu bewerben.

In Sachen Wahlergebnis zeigte er sich einmal mehr zuversichtlich. Das bedeutet nicht, dass auf Zuwächse gehofft wird - sondern dass man mit einem zweistelligen Ergebnis rechnet, nachdem man in Umfragen bereits darunter gelegen sei, wie die Blauen betonen. 2015 durfte man sich über einen Rekordanteil von 30,8 Prozent freuen, nun werden jedoch deutliche Verluste prognostiziert.

(APA/red.)

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