New York

Der Exodus aus New York City

Wer kann, verlässt die vom Virus gebeutelte Finanzmetropole. Die Stadt erstickt im Müll, die Gewalt nimmt zu.

Es war fast schon so etwas wie Normalität zu spüren, vergangene Woche in Brooklyn. Die Herbstsonne erwärmte die Besucher des Fort Greene Parks, viele Menschen brachten Picknickdecken, die Stimmung war ausgelassen. Die Ernüchterung kam am Ende des Tages, als der Müllberg am Ausgang des kleinen Parks immer größer wurde, ebenso wie die Zahl der Ratten. Der Bürgermeister, Bill de Blasio, hat die Kapazität der für die Grünflächen zuständigen Arbeiter reduzieren lassen und einen großen Teil der Müllabfuhr auf Zwangsurlaub geschickt. Der Dreck wird nun zeitverzögert weggeräumt. Weite Teile New Yorks ersticken zwischenzeitlich im Müll.

Nein, viel Spaß macht das Leben in der größten US-Stadt momentan nicht, wobei der Schmutz noch eines der kleineren Probleme ist. Trotz seit Monaten niedriger Infektionszahlen erholt sich die Metropole nur schleppend vom Coronavirus. Während die Konjunktur US-weit zumindest langsam wieder auf die Beine kommt, liegt sie in dem Finanzzentrum nach wie vor danieder. Am Donnerstag veröffentlichte Jobzahlen zeigen für New York City eine Arbeitslosigkeit von 16 Prozent, doppelt so hoch wie die US-Rate. Kein Wunder, hängen in der Stadt der Museen, Restaurants und Broadway-Shows deutlich mehr Jobs an Branchen, die zum großen Teil auf Eis liegen, solange das Virus grassiert.

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