Während sich in England die Krankenhäuser wieder füllen, warnt Gesundheitsberater vor „unerträglich hohen Opferzahlen“. Und in den Großstädten sorgen Bilder von Straßenpartys nach Sperrstunde für Ärger.
Mit der Einführung eines flächendeckenden Drei-Stufen-Systems für England versucht die Regierung in London die stark steigende Zahl der Corona-Infektionen in den Griff zu bekommen. Die englische Version einer Corona-Ampel sozusagen. Mit zuletzt 3453 Patienten seien heute bereits mehr Patienten in den Krankenhäusern als bei der Verhängung des Lockdowns im März, sagte gestern, Montag, Stephen Powis, der Direktor der Gesundheitsbehörde NHS England. Ein Anstieg der Todeszahlen sei unvermeidlich „wie auf den Tag die Nacht folgt“, doch ohne entschiedene Maßnahmen drohe eine „unerträglich hohe Opferzahl“, warnte Powis.
Zone 1 („mittlere Gefahr“) umfasst Gebiete mit weniger als 100 Infektionen auf 100.000 Bewohner, Zone 2 („hohe Gefahr“) betrifft Gegenden mit mehr als 100 Infektionen auf 100.000 Bewohner und Zone 3 („sehr hohe Gefahr“) gilt für deutliche höhere Ansteckungszahlen. Hier wurden tiefgreifende Einschränkungen in der Gastronomie, bei Kontakten zwischen Haushalten und in der Reisefreiheit erwartet. Schulen und Universitäten sollten aber geöffnet bleiben. Mit den Maßnahmen wolle man „bis nach Weihnachten die Lage unter Kontrolle bekommen“, sagte Kulturminister Oliver Dowden vor der offiziellen Präsentation durch Premierminister Boris Johnson.