Fauci widersprach US-Präsident Trump immer wieder in Sachen Coronavirus-Pandemie mehrfach. Bei einer Wahlveranstaltung meinte Trump, er werde ihn nach der Wahl feuern.
US-Präsident Donald Trump spielt mit dem Gedanken, US-Seuchenexperten Anthony Fauci zu entlassen. Fauci hat Trump wiederholt für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie kritisiert, zuletzt am Freitag. Bei einer Wahlkampfveranstaltung auf einem Flughafen in Florida am Montag verteidigte Trump seine Corona-Politik als die Menge anfing, "Feuer Fauci" zu skandieren. Darauf antwortete Trump: "Sagt es nicht weiter, aber lasst mich noch warten bis kurz nach der Wahl."
Die Präsidentenwahl in den USA findet am Dienstag statt. Der Republikaner Trump liegt in Umfragen hinter seinem Rivalen von den Demokraten Joe Biden. Aufgrund der vielen Briefwahlstimmen kann es sein, dass aber auch am Mittwoch nicht feststeht, welcher Kandidat gewonnen hat, wenn es in mehreren Bundesstaaten knapp hergehen sollte. Mit einem Kraftakt am Ende des Wahlkampfs in den USA will Präsident Trump seinen Rückstand im Umfragen wettmachen und sich die notwendigen Stimmen für eine zweite Amtszeit sichern.
Einen Lockdown wie in mehreren europäischen Staaten schloss der Präsident dabei erneut aus. "Ich liefere das große amerikanische Comeback und wir haben keine Lockdowns", sagte er bei einem Wahlkampfauftritt in Washington im umkämpften Staat Michigan am Sonntag.
Fauci: „Man kann nicht viel schlechter positioniert sein"
Seuchenexperte Fauci hat Trump in der Coronavirus-Pandemie mehrfach widersprochen und insbesondere Trumps Aussage, die USA hätten das Schlimmste hinter sich, kritisiert. Das Land stehe noch vor viel Leid, sagte er am Freitag in der "Washington Post". Alle Zeichen zeigten in die falsche Richtung. "Man kann nicht viel schlechter positioniert sein." Die USA sind sowohl bei den Infektions- als auch bei den Todesfällen weltweit am stärksten von der Pandemie betroffen. Fauci gilt als einer der bekanntesten und am meisten respektierten Experten in den Vereinigten Staaten, weshalb Trump direkte Konfrontationen mit ihm eher vermeidet.
Widerspruch zwischen den beiden gibt es auch beim Thema Wahlnacht-Feiern. Präsident Trump kündigte an, die Wahlnacht in Washington zu verbringen. Die "New York Times" berichtete, in der Diskussion sei eine Wahlparty im Ostsaal des Weißen Hauses mit bis zu 400 Gästen. Nach einer Veranstaltung Trumps im Rosengarten Ende September waren zahlreiche Besucher mit dem Coronavirus infiziert, darunter auch der Präsident und First Lady Melania Trump. Fauci sprach später von einem
"Superspreader-Event". Biden will sich in der Wahlnacht von seinem
Wohnort Wilmington, Delaware, aus an die Nation wenden, wie sein
Wahlkampfteam ankündigte.
(APA/Reuters)