Kolumne. Wenige Tage vor dem Lockdown wird ein Handwerker in einen Cityladen gerufen. Er soll die Therme reparieren.
Im Laden wird er von zwei leutseligen Verkäuferinnen begrüßt, die ihm das Gerät das Hinterzimmer zeigen. Sie bleiben bei ihm. So wird er Zeuge des folgenden Gesprächs:
Verkäuferin 1:
„Und wenn ich doch Corona habe?“
Verkäuferin 2:
„Lass dich halt testen.“
Verkäufer 3: kommt zur Tür herein, hört das, baut sich vor Verkäuferin 1 auf und sagt:
„Maske runter, steck mich endlich an. Ich will krank werden. Mich zipft die Arbeit an!“
Verkäuferin 1:
erfüllt seinen Wunsch.
Der Handwerker:
zuckt aus, verlässt den Laden und begibt sich in freiwillige Selbstisolation. Auf die Umsätze der kommenden Tage muss er verzichten.
Auf sein Testergebnis wartet er noch.
Das Leben erzählt die unglaublichsten Geschichten. Diese kommt von Angehörigen des Handwerkers. Sie gehören zur Corona-Risikogruppe.
Drei Tage nach Veröffentlichung dieser Geschichte gab es übrigens ein Update: Der Handwerker bekam einen negativen Befund. Auf Rückfrage im Laden erfuhr er, dass dort drei Mitarbeiter Corona-positiv sind.
Wenn Sie einen Führungs- oder anderen professionellen Fehler loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com