Der bayerische Ministerpräsident spricht sich für konsequente Regeln aus, um „ein dauerhaftes Stop-and-go“ zu verhindern. Gelockert werden die Regeln nur zu Weihnachten.
Während Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die österreichische Bevölkerung mahnt, sich auch weiterhin an die geltenden Corona-Regelungen zu halten, verschärft das benachbarte deutsche Bundesland seine Maßnahmen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen schärfere Corona-Schutzmaßnahmen im Freistaat durchsetzen.
Bayern ruft ab dem 9. Dezember erneut den Katastrophenfall aus. Wie in Baden-Württemberg ist in Bayern außerdem eine nächtliche Ausgangssperre für alle Städte und Kreise mit einer Inzidenz von mehr als 200 Corona-Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner beschlossen worden. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verbietet Bayern außerdem ab Mittwoch den Konsum von Alkohol unter freiem Himmel. Der Handel bleibt wie bisher geöffnet.
Silvester bekommt keine Ausnahme
Eine deutliche Botschaft sandte Söder an alle, die ein wenig ausgelassener oder in minimal größerem Rahmen Silvester feiern wollten: Die Kontaktbeschränkungen werden lediglich von 23. bis 26. Dezember gelockert, nicht aber über den Jahreswechsel.
Die neuen Regeln sollen vorerst bis 5. Jänner gelten. Ab der achten Schulstufe wird es Wechselunterricht geben, also ein Mix aus Präsenz– und Heimunterricht.
Die Verschärfungen zielen auch auf den kleinen Grenzverkehr mit Österreich. Künftig gilt auch für Tagesausflügler nach Österreich etwa zum Einkaufen die Quarantänepficht. Familienbesuche bleiben ausgenommen.
Söder prescht mit den neuen Maßnahmen vor. Wieder einmal. Seine Beliebtheit bei den Deutschen als zupackender Krisenmanager konterkarieren jedoch die Infektionszahlen im Freistaat, die höher sind als in anderen Landesteilen (was Söder auch auf die Nähe zu Österreich und Tschechien zurückführt). Es gibt ein Süd-Nord-Gefälle. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Bayern bei 175, deutschlandweit bei 142 (Österreich 254). Der bisherige Teil-Lockdown, den Söder „Halbschlaf“ nennt, drückt die Zahlen nicht.
(Red./Ag.)