Corona-Maßnahmen

Lockdown: Schüler dürfen ohne Coronatest zurück in die Schule

Eine Testpflicht für Schüler als Voraussetzung für die Rückkehr in die Klassen ab 18. Jänner wird es nicht geben.
Eine Testpflicht für Schüler als Voraussetzung für die Rückkehr in die Klassen ab 18. Jänner wird es nicht geben.REUTERS
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Nach den Weihnachtsferien beginnt die Schule am 7. Jänner für alle Schulstufen im Distance Learning. In den Semesterferien soll es an den Schulen Ergänzungsunterricht geben.

In den Semesterferien wird es an den Schulen Ergänzungsunterricht geben. Das kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz mit Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP) am Samstag an. Ähnlich wie bei den Sommerschulen ist eine Teilnahme für die Schüler nicht verpflichtend. Vorerst eine Absage erteilte er einer Diskussion um eine Verkürzung der Sommerferien. Eine Testpflicht für Schüler als Voraussetzung für die Rückkehr in die Klassen ab 18. Jänner wird es nicht geben.

Nach den Weihnachtsferien beginnt die Schule am 7. Jänner für alle Schulstufen im Distance Learning. "Schüler und Eltern kenne das Prozedere bereits", sagte Faßmann. Dabei gelten ähnliche Regeln wie im zweiten Lockdown: Offen sind die Schulen wieder für alle Schüler bis 14 Jahre, die Betreuungsbedarf haben oder Unterstützung beim Lernen brauchen. Sie können dort Arbeitsaufträge erledigen oder auf den vorhandenen Geräten dem Distance Learning folgen.

Die Schüler der AHS-Oberstufen, BMHS und Berufsschulen können wie schon bisher auch zwischen 7. und 15. Jänner zu Präsenzphasen an die Standorte geholt werden - etwa für fachpraktische Übungen, um auf Schularbeiten vorbereitet zu werden oder diese zu schreiben. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Abschlussklassen. Gleichzeitig dürfen aber nie mehr als die Hälfte der Schüler eines Standorts gleichzeitig anwesend sein.

Für alle Schüler soll der Präsenzunterricht dann wieder am 18. Jänner beginnen. Die Vorlage eines negativen Testergebnisses wird keine Voraussetzung für eine Teilnahme sein, so Faßmann. Ansonsten wäre dies ja für manche ein Anreiz, sich nicht testen zu lassen.

Plätze an Sommerschulen werden verdoppelt

Die Schulnachricht vulgo Semesterzeugnis wird normal verteilt, anschließend geht es in die je nach Bundesland gestaffelten Semesterferien. Man wolle diese formalen Strukturen einhalten - mit den Schließungen gebe es ohnehin schon ein Hin und Her, meinte Faßmann. Allerdings bleiben die Schulen in den Semesterferien für sogenannten Ergänzungsunterricht offen - das ist ein für die Schüler nicht verpflichtender Unterricht, wie er etwa für Maturaklassen zwischen Notenschluss und Klausur oder in den Sommerschulen angeboten wird. Gehalten werden soll dieser freiwillig von Lehrern, die dafür Überstunden bezahlt bekommen, oder von via Sondervertrag angestellten und entlohnten Lehramtsstudenten.

Darüber hinaus werde man die Plätze an den Sommerschulen verdoppeln, kündigte Faßmann an. Außerdem arbeite man an einem umfangreichen Förderprogramm für alle Schulstufen ab dem Sommersemester, das zusätzliche Stundenkontingente für Förder- und Ergänzungsunterricht vorsieht und mindestens 100 Mio. Euro schwer sein soll.

Kaiser fordert Verkürzung der Sommerferien

Über eine Verkürzung der Sommerferien will Faßmann derzeit nicht diskutieren. Er verstehe schon den Wunsch nach einer gewissen Planbarkeit - dafür sei es aber jetzt zu früh. "Ich lade alle, auch Landeshauptleute, die meinen es sollte eine Verkürzung geben, ein, an unserer Sommerschule teilzunehmen." Zuvor hatte der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) eine Verkürzung der Sommerferien gefordert.

Für die Zeit zwischen 7. und 15. Jänner wird die Kindergartenpflicht für das letzte Kindergartenjahr aufgehoben - die Kindergärten haben aber normal geöffnet. Unterdessen kritisiert die GPA in einer Aussendung, dass manche Bundesländer privaten Kindergartenbetreibern die ausgehandelte Corona-Prämie von 300 Euro für ihre Beschäftigen nicht refundieren.

(APA)

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