Abseits der großen Politik bringt der Austritt Großbritanniens aus der EU zum Jahreswechsel viele Veränderungen zum Schlechteren mit sich – für Briten wie für EU-Bürger.
Feine Marmeladen, aromatische Teesorten, buttrige Shortbread-Kekse und süffige Portweine: Wer nach britischen Delikatessen suchte, war in der Feinkostabteilung des Londoner Nobelkaufhauses Harrods stets an der richtigen Adresse – zumindest bisher. Derzeit hat Harrods nämlich seine Lieferungen in die EU eingestellt. Grund dafür ist der unmittelbar bevorstehende Vollzug des Brexit.
Der Ausstieg Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt zum Jahreswechsel ist ein Offenbarungseid – für Europäer wie für Briten. Abseits der großen politischen Weichenstellungen (siehe Seite 2) werden ab dem Neujahrstag erstmals die vielen kleinen Verschlechterungen sichtbar und schlagend, die der Abschied von Europa mit sich bringt. Diese Zäsur, die Tom Hayes vom Beratungsunternehmen BEERG als „Brexit der kleinen Dinge“ bezeichnet, betrifft primär die Briten, die aus der EU-Perspektive zu Drittstaatsangehörigen degradiert werden. Doch auch für EU-Bürger wird bis dato Gewohntes deutlich mühsamer.