Deutschland

Die Achillesferse des Friedrich Merz

Friedrich Merz und seine Herausforderer
Friedrich Merz und seine Herausforderer(c) APA/AFP/POOL/CHRISTIAN MANG (CHRISTIAN MANG)
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Samstag wählt die CDU einen neuen Chef. Kandidat Merz kämpft dabei mit seinem Frauenproblem und seine Partei, Nummer eins unter Wählerinnen, vielleicht bald auch.

Berlin. Die mächtigste Partei Europas kürt am Samstag auf einem Digitalparteitag einen neuen Chef. Doch dieser schon elf quälend lange Monate dauernde Wahlkampf elektrisiert bisher weder die Republik noch die CDU, eher ermüdet er Land und Partei. Die CDU-Moderatorin wähnte sich neulich in einer Skat-Runde und nicht in der finalen Diskussion der drei Bewerber um den Chefposten in der Kanzlerpartei. Wer in der Debatte zwischen Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen inhaltlichen Dissens suchte, musste mit der Lupe hantieren.

Natürlich, Spannung birgt der Dreikampf allemal, weil es um viel Macht geht und es keinen haushohen Favoriten gibt. Auf den letzten Metern vor dem Digitalparteitag wagen sich daher Merkel-Vertraute aus der Deckung und machen öffentlich Stimmung. Helge Braun zum Beispiel erklärte, der nächste CDU-Chef sollte Regierungserfahrung mitbringen. Laschet führt das Bundesland Nordrhein-Westfalen, Röttgen war vor seiner Zeit als Außenpolitiker schon einmal Bundesumweltminister. Nur Merz, der alte Rivale Merkels, hatte noch nie ein Regierungsamt. Braun ist nicht irgendwer, sondern zählt als Kanzleramtschef zum engsten Machtzirkel Merkels. Die Spitze der Frauen-Union legte nach. Sie empfiehlt Laschet oder Röttgen als Parteichef. Alle, nur nicht Merz, lautete auch hier die Botschaft, die Annette Widmann-Mauz, Chefin der Frauen-Union und Staatssekretärin im Kanzleramt, noch ausführte. Der neue Chef müsse für „Zusammenhalt“ sorgen. Laschet und Röttgen könnten das. Subtext: Merz würde die Partei spalten.

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