Deutschland

Das Wort Lockdown ist der "Anglizismus des Jahres"

Ein Wort, das inhaltlich natürlich wenig sympathisch ist.
Ein Wort, das inhaltlich natürlich wenig sympathisch ist.(c) imago images/Michael Weber (Michael Weber IMAGEPOWER via www.imago-images.de)
  • Drucken

Das Wort, das etymologisch übrigens sehr interessant ist, führt schon ein reges Eigenleben.

Ein lockerer Lockdown ist eigentlich gar kein Lockdown, soweit wird Einigkeit herrschen. Trotzdem dürften die Wörter etymologisch zusammenhängen. Bei Lücken und Löchern (und daraus soll sich auch das Wort locker entwickelt haben) ist das Thema Öffnen und Verschließen essenziell, im Deutschen hat sich eher die Offenheit durchgesetzt, im Englischen machte to lock für "verschließen, absperren" seinen Weg.

Wie auch immer, der sprachgeschgichtlich interessante Begriff Lockdown ist in Deutschland nun zum "Anglizismus des Jahres" 2020 gekürt worden. "Überzeugt hat die Jury am Wort Lockdown neben der zentralen Rolle, die es in der Diskussion um die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie spielt, seine schnelle Integration in den Wortschatz des Deutschen", teilte das zuständige Gremium mit.

Das Wort führe schon ein Eigenleben und werde auch zusammengesetzt benutzt - etwa in Lockdown-Verstöße. Die Initiative Anglizismus des Jahres würdigt seit 2010 jährlich "den positiven Beitrag des Englischen" zur deutschen Sprache. Frühere ausgezeichnete Begriffe waren etwa "Influencer" und "Shitstorm".

>> Nur ned hudln! Oder auf gut Coronadeutsch: Chillt's, Leutln! [premium]

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

AUSTRIA-HEALTH-VIRUS
Quergeschrieben

Nur ned hudln! Oder auf gut Coronadeutsch: Chillt's, Leutln!

Warum die Pandemie ein Denglisch-Superspreader und Planungssicherheit in einer coronaverseuchten Welt eher ein Ding der Unmöglichkeit ist.
„Der ,Duden‘ sagt, dass ,der Politiker‘ ein Mann ist“: Chefredakteurin Kathrin Kunkel-Razum mit der jüngsten Ausgabe des „Duden“.
Interview

„Duden“: „Das hat gar nichts mit Genderwahn zu tun“

Seit einigen Monaten weist der „Duden“ Personen- und Berufsbezeichnungen ein Geschlecht zu. Chefredakteurin Kathrin Kunkel-Razum über Kritik an den Änderungen und die Gründe dafür.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.