Das Spielestudio hinter dem Handyspiel "Fortnite" stellt das Geschäftsmodell Apples infrage. 30 Prozent verdient Apple an jeder Transaktion. Epic versucht an vielen Fronten dagegen vorzugehen.
Am Ende geht es nur ums Geld. Während in Australien vorerst der Streit zwischen Facebook und der hiesigen Regierung beiseite geräumt scheint, will das Spielestudio des Hits „Fortnite“ nicht klein beigeben. Mit dem Versuch, seinen App-Store-Streit mit Apple nach Großbritannien zu tragen, ist man aber vorerst gescheitert. Das britische Wettbewerbsgericht wies am Montag eine Klage von Epic Games ab. Der Richter entschied, dass das Competition Appeal Tribunal nicht zuständig sei und der Rechtsstreit in den USA ausgefochten werden müsse. Eine ähnliche Klage gegen Google ließ er dagegen teilweise zu. Eine Entscheidung der EU-Kommission steht noch aus.
Der Hintergrund: Im August letzten Jahres entbrannte ein Streit zwischen Epic Games und Apple um Fortnite. Das Studio wollte sihc nicht mehr an die geltenden Vorgaben halten, wonach Apple an jedem einzelnen Verkauf, auch von In-App-Transaktionen, mitschneidet. 30 Prozent verdient Apple immer daran. Das wollte man aber nicht länger akzeptieren und versuchte diese In-App-Käufe zu umgehen und stattdessen einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben.
Nachdem der US-iPhone-Konzern Änderungen an den Geschäftsbedingungen ablehnte, bauten die Epic-Entwickler in der App die vertraglich verbotene Möglichkeit ein, die Artikel auch direkt bei Epic kaufen zu können. Dafür wurde im August eine versteckte Funktion in der Anwendung aktiviert, die Epic an den App-Prüfern von Apple vorbeigeschmuggelt hatte.
Apple schmiss „Fortnite“ raus
Noch am selben Tag warf Apple "Fortnite" unter Verweis auf den Regelverstoß aus dem App Store. Epic zog umgehend vor Gericht und warf Apple unfairen Wettbewerb vor. Apple verlangt in einer Gegenklage Schadenersatz.
Epic führte die eigene Bezahlmethode auch in der "Fortnite"-App für Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android ein. Auch Google verbannte die App daraufhin aus seiner Download-Plattform Play Store. Anders als auf iPhones können Android-Nutzer sie aber auch aus anderen Quellen laden.
(bagre/APA)