Coronavirus

Das "Beste" aus beiden Welten: "Kombi-Mutante" in Deutschland nachgewiesen

Archivbild vom Flughafen Berlin-Brandenburg, wo die Virus-Mutante bei Routinekontrollen gefunden wurde.
Archivbild vom Flughafen Berlin-Brandenburg, wo die Virus-Mutante bei Routinekontrollen gefunden wurde.REUTERS
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Bei der Sequenzierung einer Virenprobe wurde die Mutante B.1.525 erstmals in Deutschland nachgewiesen. Sie könnte die unangenehmen Eigenschaften der britischen, südafrikanischen und brasilianischen Variante des Coronavirus vereinen.

Mutationen von Viren kommen häufig vor, auch das haben wir im Laufe dieser Pandemie gelernt. In Deutschland ist nun erstmals eine neue Buchstaben-Zahlen-Kombination in den Fokus gerückt, die zuvor schon in mehreren Ländern nachgewiesen worden war: B.1.525. Diese Coronavirus-Mutante wurde bei einem Mann aus Sachsen am Flughafen in Berlin entdeckt. Es ist der erste Nachweis dieser sogenannten Kombi-Mutante in Deutschland, verkündete die Firma Centogene, die die Probe des Mannes sequenziert hat, am Montag in einer Aussendung.

Die Variante B.1.525 vereint Merkmale der britischen Variante und den Varianten aus Brasilien und Südafrika. Vor allem die Mutation E484K des Spike-Proteins, mit dem der Erreger die Körperzellen befällt, bereitet sorgen. Dadurch könnte es zu Wieder-Ansteckungen nach Infektionen oder auch zu Infektionen nach Impfungen kommen - und das vereint mit den deutlich ansteckenderen Eigenschaften der britischen Mutante B.1.1.7. „Es ist daher gut möglich, dass sie ansteckender ist als andere Varianten, die jede für sich bereits eine höhere Infektionsrate aufweist als der Wildtyp“ wird Professor Peter Bauer, Chief Genomic Officer des Unternehmens Centogene in der Presse-Aussendung zitiert. 

Wie gefährlich die neue Kombi-Mutante B.1.525 tatsächlich ist, das kann man freilich noch nicht beurteilen. Die weitere Verbreitung der Mutation wird zeigen, ob es ein „Erfolgskonzept“ des Virus ist und bestehen bleibt. „Wir haben im vergangenen Pandemie-Jahr einiges über Sars-CoV-2 gelernt. Trotzdem wissen wir noch lange nicht genug über das wandelbare neuartige Virus und die neu entstehenden Varianten, um das weltweite Infektionsgeschehen effektiv einschränken zu können,“ so Professor Bauer. Die Variante wurde bereits in Dänemark, Italien, Nigeria, Norwegen, Kanada, Großbritannien und in den USA festgestellt.

>> Zur Presse-Meldung des Unternehmens Centogene

(Red.)

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