An manchen Schulen werden Schüler mit lauter Einsern abgewiesen. Die Neos kritisieren die Planung im Schulbereich. Das Ministerium verteidigt sich.
Der Andrang an den Gymnasien dürfte laut Direktoren heuer besonders groß sein. An manchen Schulen werden, wie die „Presse“ berichtete, deshalb auch Schüler mit lauter Einsern abgewiesen. Die Neos kritisieren angesichts dessen die Schulinfrastruktur-Planung.
„Die Kapazitätsengpässe sind bekannt, sie entstehen nicht plötzlich, aber hier hat es die Regierung verschlafen, für ausreichend Plätze in den ersten Klassen zu sorgen“, sagt die pinke Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre. Der Bedarf sei einschätzbar – im ländlichen Bereich genauso wie in stark wachsenden Gemeinden oder Bezirken. Insofern hätte der Ausbau der Schulen schon vor Jahren beginnen müssen.
Zusätzliche Klasse und Ausweichquartiere
Tatsächlich ist es vor allem in den Gymnasien in und rundum Wien eng. Das Ministerium verweist auf den Schulentwicklungsplan. In dem sind alleine für Niederösterreich fünf neue Gymnasien in den nächsten zehn Jahren vorgesehen. „Der Schulentwicklungsplan ist bereits im Umsetzung. Ergänzend werden, wenn nötig, selbstverständlich kurzfristige Lösungen wie zusätzliche Klassen oder Ausweichquartiere erarbeitet“, heißt es aus dem Büro von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP).
In den Augen der Neos kommt das aber zu spät. „Die Regierung kann sich nicht auf den Schulentwicklungsplan ausreden, der erst in den nächsten Jahren zum Tragen kommen wird. Davon haben die nächsten ersten Klassen nichts“, sagt Künsberg Sarre. Kinder, die ein Gymnasium besuchen wollen, dürften keine „unnötig langen Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2021)