Robin Dunnigan, Geschäftsträgerin der US-Botschaft, über Bidens Außenpolitik und den Hauptrivalen.
Die Presse: Was ging Ihnen durch den Kopf, als Trevor Traina, der damalige Botschafter, im „Presse“-Gespräch kurz vor der US-Wahl ganz im Sinne Donald Trumps den demokratischen Prozess anzweifelte und davon sprach, dass Wahlbetrug ein Teil der US-Geschichte sei?
Robin Dunnigan: Ich kann nur kommentieren, was heute Faktum ist. Es war eine faire und freie Wahl, bei der Präsident Biden die meisten Stimmen und die Mehrheit im Wahlleute-Gremium errungen hat. Sein Sieg wurde im Kongress ratifiziert, die Gerichte haben 60 Klagen abgewiesen. Es gibt keinen Hinweis auf Wahlbetrug, der Gewinner ist im Amt – und der Gewinner ist Joe Biden.
Denken Sie, dass das Image der USA zuletzt Schaden genommen hat?
Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass unsere Demokratie im Vergleich zu anderen Staaten widerstandsfähig ist. Bei uns spielt sich der Prozess in der Öffentlichkeit ab. Alles ist transparent – die Herausforderungen für unsere Demokratie und auch ihre Verwundbarkeit. Die Kehrseite ist, dass die ganze Welt diese Verwundbarkeit sieht. Aber diese Transparenz ist besser als das, was wir in anderen Teilen der Erde erleben.