Die Finanzbehörde registriert einen Anstieg des Sozialbetrugs. Es geht dabei vor allem um Schwarzarbeit. Bei der Auszahlung der Hilfsgelder habe die Betrugsbekämpfung aber - im Gegensatz zu Deutschland - funktioniert.
Was vergangene Woche mit einer Razzia beim Maskenproduzenten Hygiene Austria in Wiener Neudorf bei Wien begonnen hat, hat sich längst zur einer mittleren Staatsaffäre ausgewachsen. Die Schwägerin des Hygiene-Austria-Geschäftsführers ist eine enge Mitarbeiterin des Kanzlers, die Tochter des Lenzing-Chefs (Lenzing ist Mehrheitseigentümer von Hygiene Austria) arbeitete im Verkauf des Maskenherstellers. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Betrugs und der Schwarzarbeit. Und während die Aufarbeitung des Falles täglich neue unappetitliche Details ans Licht bringt, steht der Skandal auch stellvertretend für eine beängstigende Entwicklung in diesem Land: Findige und kriminelle Geschäftsleute machen sich die Krise zunutze, um daraus Kapital zu schlagen. Der Sozialbetrug feiert ein trauriges Comeback.