Bis zuletzt hoffte man, den zweiten „Corona-Jahrgang“ mit kleineren Adaptionen durchzubringen. Nun aber ist fix: Die mündliche Reifeprüfung wird auch heuer nur freiwillig sein.
Wien. „Bewahrt euren Optimismus“, lautete der Appell von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) an rund 41.000 Maturanten am Freitag, die infolge der nun angekündigten Matura-Adaptionen offiziell als zweiter „Corona-Jahrgang“ in die Geschichte eingehen werden. „Ihr habt es nicht nötig, dass man euch etwas schenkt, aber wir wollen auch nicht so tun, als wäre nichts“, sagte Faßmann. Am Freitag präsentierte er in Anwesenheit der Sprecherin der AHS-Direktoren, Isabella Zins, und der Bundesschulsprecherin, Alexandra Bosek, die Details.
Mündliche Matura
Statt wie sonst 190 Tage im Klassenzimmer verbrachten die Maturanten im vergangenen Jahr 108 Tage im eigenen Kinderzimmer. Um insbesondere auf den psychologischen Aspekt einzugehen, werden nun alle mündlichen Teilprüfungen freiwillig sein. Die Schüler können frei wählen, ob sie keine, alle oder nur einzelne Prüfungen mündlich ablegen.
Jene, die mündlich antreten, bekommen das allerdings im Maturazeugnis eingetragen. Als eine Art „Leistungsanreiz“, wie Zins es nennt. Zudem werden die Themenbereiche für die mündlichen Prüfungen an den AHS eingeschränkt, wenn diese im Unterricht nicht behandelt wurden, jedoch nur maximal um ein Drittel. Bis wann bekannt gegeben werden muss, ob man mündlich antritt, ist aber noch offen. Die Frist würde erst mit der Verordnung bis Ende März fixiert, heißt es auf Nachfrage aus dem Ministerium. Klar ist, dass die Entscheidung noch vor der schriftlichen Matura fallen muss.