Mitten in der Coronakrise wählt Israel zum vierten Mal innerhalb von nur zwei Jahren ein neues Parlament. Das Land ist gespalten.
Nein, eine fünfte Wahl werde es so schnell nicht geben, versicherte Israels Ministerpräsident, Benjamin Netanjahu, kürzlich im Fernsehen. Am 23. März stehen in Israel Parlamentswahlen an, die vierten in nur zwei Jahren – und dass Analysten Netanjahus Behauptungen zum Trotz schon über einen fünften Wahlgang spekulieren, sagt einiges aus über die Stimmungslage im Land.
Über ein Jahr lang wurde Israel von einer Interimsregierung verwaltet, bis im vergangenen Frühling eine dysfunktionale und entsprechend kurzlebige Große Koalition an die Macht kam. Dass die anstehende Wahl das Land aus dem ermüdenden Kreislauf aus Blockade, Streit und Neuwahl befreit, steht keineswegs fest: Keiner der großen Parteiblöcke kommt laut Umfragen auf eine Mehrheit.