Pjöngjang will keinen Dialog mit den USA und setzt wie üblich auf Erpressung.
Nordkoreas Regime will Joe Biden das Leben schwer machen – und zeigt ihm demonstrativ die kalte Schulter. Pünktlich zum Antrittsbesuch von US-Außenminister Anthony Blinken in Südkorea ließ Pjöngjang wissen, man werde sämtliche Kontaktversuche aus Washington ignorieren: „Es werden kein Kontakt und Dialog zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und den USA möglich sein, bis die USA ihre feindselige Politik zurückziehen“, sagte Nordkoreas Vize-Außenministerin Choe Son-hui. Sie warf Washington „billige Tricks“ vor.
Tatsächlich hatte die US-Regierung zuletzt mehrmals versucht, eine Verbindung herzustellen. Am Montag hatte eine Sprecherin des Weißen Hauses mitgeteilt, dass entsprechende Bemühungen bisher erfolglos gewesen seien.
Joe Biden in der Klemme
De facto dürfte der US-Präsident derzeit wegen Nordkorea in der Klemme sitzen. Einerseits versucht man es mit Dialog, andererseits hat Blinken neue Sanktionen in Aussicht gestellt. Im Wahlkampf hat Biden jedenfalls klargemacht, dass er den erratischen Schmusekurs Donald Trumps gegenüber Diktator Kim Jong-un nicht fortsetzen werde. Die Annäherung dürfte ohnehin nichts gebracht haben, zwischen Washington und Pjöngjang herrscht seit mehr als einem Jahr Funkstille. Auch gibt es Berichte, dass Nordkorea sein Atomprogramm trotz aller Strafmaßnahmen ausbaut.
Die USA sehen in der Entwicklung von Nordkoreas Nuklearprogramm eine der größten Sicherheitsbedrohungen überhaupt. Umso mehr steht Biden unter Druck, in seiner Amtszeit eine Lösung des Nordkorea-Dilemmas vorzuweisen. Und dies dürfte Pjöngjang ausnützen, um mit Drohungen und Machtdemonstrationen Konzessionen zu erpressen.
So wird die US-Regierung vorerst auf die alte – und wenig erfolgreiche – Strategie zurückgreifen: China, Nordkoreas wichtigster Verbündeter, soll gedrängt werden, Pjöngjang stärker unter Druck zu setzen. (basta)
(basta. )
