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Drei Mal pro Woche: Schüler werden öfter getestet

CORONA: FOTOTERMIN 'TESTSTRASSE VOR DER SCHULE' ANL. SCHULOeFFNUNGEN DURCH LOCKERUNGEN
CORONA: FOTOTERMIN 'TESTSTRASSE VOR DER SCHULE' ANL. SCHULOeFFNUNGEN DURCH LOCKERUNGENGEORG HOCHMUTH
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Die „Nasenbohrertests“ werden nun auch an Freitagen eingesetzt. Damit werden an den Schulen rund zwei Millionen Tests pro Woche durchgeführt.

Ab Freitag wird der Testrhythmus an den heimischen Schulen enger: Statt wie bisher zwei Mal pro Woche müssen sich jene Schüler, die fünf Tage pro Woche in der Klasse sind, drei Mal pro Woche testen. Es handelt sich dabei um Volksschüler sowie um Schüler der Sekundarstufe eins und zwei, die am Freitag zur Betreuung oder wegen Schularbeiten an den Schulen sind.

„Infektiöse Kinder werden durch die hohe Frequenz der Testungen noch besser gefunden und schnell aus dem System genommen“, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Freitag. „Clusterbildungen können so leichter verhindert werden. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, die Selbsttests als erstes Land in Europa an die Schulen zu bringen.“

Die Zahl der Tests erhöht sich mit den zusätzlichen Tests – es handelt sich bei allen um sogenannte „Nasenbohrertests“ um rund 350.000 Stück pro Woche. Damit werden an den österreichischen Schulen wöchentlich rund zwei Millionen Antigen-Selbsttests durchgeführt.

Aufgrund steigender Zahlen bei Kindern und Jugendlichen hat Wien unterdessen die Regeln für den Umgang mit Corona in Bildungseinrichtungen verschärft: Schulklassen, Kindergartengruppen und Hortgruppen müssen nun schon ab zwei Infektionen schließen. Mit Stand Donnerstag waren in Wien sechs Kindergärten und acht Schulen gesperrt, österreichweit 25 Schulen.

Längere Osterferien?

Zudem ist zuletzt die Diskussion um eine Verlängerung der Osterferien entbrannt - und generell die Frage, wie es in den kommenden Wochen und Monaten mit den heimischen Schulen weitergehen soll. Hier soll es am Montag gemeinsam mit anderen Bereichen eine Entscheidung geben. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner meinte im Ö1-Morgenjournal, dass man angesichts der drohenden Überlastung der Intensivstationen nichts ausschließen könne. Allerdings müssten Schulen und Kindergärten das "letzte Mittel sein, das man zum Gegensteuern verwendet".

Der Epidemiologe Gerald Gartlehner würde angesichts der hohen Infektionszahlen eine Verlängerung der Osterferien um eine Woche befürworten. Damit könnte man das Infektionsgeschehen abbremsen, ohne dass zu viel Unterricht verloren ginge. "Wir sehen wirklich, dass es in den Schulen zu vermehrten Infektionen kommt. Das ist wahrscheinlich aufgrund der britischen Variante", so der Experte für Evidenzbasierte Medizin von der Donau-Universität Krems in der ZiB2 am Donnerstag. Man müsse sich zwar um die Kinder wenig Sorgen machen, da diese eine Sars-CoV-2-Infektion meist sehr gut überstehen. Sie würden aber die Infektionen auch zu den älteren Bevölkerungsschichten tragen.

Nicht optimale Umsetzung

Dass das Infektionsgeschehen an Schulen trotz der geltenden Schutzmaßnahmen - regelmäßige Antigenschnelltests, Schichtbetrieb bei den Über-14-Jährigen, Masken- bzw. FFP2-Maskenpflicht für die Älteren - zunimmt, liegt laut Gartlehner an einer vermutlich nicht optimalen Umsetzung vor Ort. Er sei auch nach wie vor nicht von der Aussagekraft der eingesetzten "Nasenbohrer"-Tests überzeugt. "Es ist besser als kein Test, aber ich glaube, man sollte wahrscheinlich auf andere, treffsichere Tests in der Zukunft umstellen."

Anders der Simulationsexperte Niki Popper: Er würde die Schulen nach Ostern öffnen - eben weil dort mit dreimal wöchentlich durchgeführten Tests breite Screenings möglich seien, so Popper zur APA. Das wäre allemal besser, als die Kinder und Jugendlichen ungetestet zu lassen.

Eltern wollen weiter Unterricht

Elternvertreter protestieren unterdessen gegen einen möglichen Unterrichtsentfall nach Ostern. Sollte dies tatsächlich umgesetzt werden, müsse stattdessen an den Schulen an allen Wochentagen Lernunterstützung und Betreuung angeboten werden, hieß es in einer Aussendung des Dachverbands der Elternverbände an den Pflichtschulen. Lehrer wiederum müssten die ausgefallenen Stunden dann im August in einer für die Schüler freiwilligen Sommerschule "nachunterrichten".

(red.)

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