Wie Genetiker Markus Hengstschläger fürs Jubiläum der „Presse am Sonntag“ zum Blattmacher wurde – und Künstler Erwin Wurm zum Art Director.
Es begann, mit Abstand und Masken, in einem Hörsaal des Instituts für Medizinische Genetik in der Wiener Währinger Straße. Dort hatten sich „Presse“-Chefredakteur Rainer Nowak und „Presse am Sonntag“-Chef Christian Ultsch Ende Jänner mit Markus Hengstschläger getroffen, um ihm den Posten des Blattmachers auf Zeit anzutragen. Ein Wissenschaftler sollte es – wann, wenn nicht heuer – sein. Aber bitte kein Virologe: Jede Pandemie braucht eine Pause, in der man sich daran erinnert, dass jenseits der Teststraße noch eine Welt existiert.
Dass auf Hengstschlägers weitläufige Bewandertheit Verlass ist, wusste man (es gibt wohl nur wenige Leute, die Rainer Nowak schon öfter selbst interviewt haben, als von ihm interviewt worden zu sein). Wie sehr Hengstschlägers vor Energie sprühender, strukturierter Scharfsinn auch Zeitungsplanung umfasst, war dann allerdings doch eine Überraschung. Wo sonst oft mühsam in einem Dickicht an Ideen nach dem roten Faden gesucht wird, brachte der Genetiker seine Leitidee in kürzester Zeit auf den Punkt: Was darf der Mensch?