MAN-Werk

"Keine Alternative zu Schließung"

Die Lkw-Produktion bei MAN in Steyr soll bis 2023 eingestellt werden. Sozialpartner hoffen auf Verhandlungen. Der Konzern erstellt Pläne für die Schließung.
Die Lkw-Produktion bei MAN in Steyr soll bis 2023 eingestellt werden. Sozialpartner hoffen auf Verhandlungen. Der Konzern erstellt Pläne für die Schließung. APA
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Für den VW-Aufsichtsratschef gibt es aus Sicht des Konzerns keine weitere Verhandlungsgrundlage für eine Weiterführung des Standorts in Steyr.

Wien. Tag eins nach dem klaren Nein der Belegschaft des MAN-Werkes in Steyr zum Übernahmeangebot des Industriellen Siegfried Wolf: Während Sozialpartner und Landespolitiker auf weitere Verhandlungen „hoffen“ und unisono davon ausgehen, dass das letzte Wort in der Causa noch nicht gesprochen ist, sorgt Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch am Rande einer Videokonferenz für klare Worte: „In der Konsequenz dieses Ergebnisses muss MAN die Schließungspläne für das Werk wieder aufnehmen, weil wir außer diesem Angebot des Investors Wolf keine Alternative vorliegen haben, die es lohnt weiterzuverhandeln“, sagte er.

Der MAN-Konzern ist bekanntlich Teil des VW-Imperiums. Das Unternehmen hat kein Interesse, den Produktionsort samt Know-how und Infrastruktur einem Konkurrenten anzubieten. Mit Wolf dürfte es diesbezüglich eine Vereinbarung gegeben haben. Nicht zuletzt deshalb waren wohl 64 Prozent der Belegschaft gegen sein Übernahmeangebot. Sie witterten darin lediglich eine Finte des VW-Konzerns, Jobabbau und Lohnsenkungen quasi über die Bande mithilfe von Siegfried Wolf zu erwirken. Immerhin sitzt Wolf auch im Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE, der Mehrheitseigentümerin von VW.

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